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Wegen Sprengungen: Nächste Bank im Osten schließt nachts Zugänge zu Geldautomaten

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Fast täglich jagen Kriminelle in Deutschland inzwischen einen Geldautomaten in die Luft. Nun machen immer mehr Banken nachts die Zugänge dicht - erst in Sachsen, jetzt in Sachsen-Anhalt.

Plauen/Dresden/Dessau.

Die Stadtsparkasse Dessau ist besorgt, spricht von einer „dramatischen Lage“. Zunehmend sprengen Kriminelle mit hoch explosiven Stoffen Geldautomaten, um Beute zu machen. Erst in der Nacht zu Montag sorgten zwei Sprengungen in Berlin und Hamburg deutschlandweit für Aufsehen. Das sei eine „besorgniserregende Entwicklung“, so die Stadtsparkasse Dessau. Denn das führe nicht nur zu hohen Sachschäden, sondern gefährde auch zunehmend Leib und Leben unbeteiligter Dritter. Die Sparkasse Dessau zieht deshalb jetzt als nächste Bank die Notbremse.

Videokameras und Einbruchsschutz installiert

Videokameras und elektronische Vorrichtungen an den Zugängen, die bei Einbruchsversuchen Alarm schlagen, hat die Stadtsparkasse Dessau schon installiert. Ab kommenden Montag gibt es nun aber auch noch zwischen 23 und 6 Uhr kein Bargeld mehr an den Automaten in deren Filialen und an deren SB-Standorten. Die Zugänge bleiben geschlossen, auch mit einer Kredit- oder Girokarte lassen sich die Türen nicht öffnen.

Automaten-Sperrung als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Das sei eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die hinzukomme zu dem ganzen Bündel an einheitlichen Vorkehrungen, auf die sich mehrere Banken schon im November 2022 mit dem Bundesinnenministerium geeinigt hatten. Dazu zählt unter anderem der Einsatz von Farbpatronen, die bei einer Sprengung zerplatzen und die Scheine unbrauchbar machen.

Einfärbesysteme sollen Geld unbrauchbar machen

„Einfärbesysteme färben im Alarmfall das Bargeld ein, wodurch dieses weitgehend unbrauchbar gemacht wird. Klebesysteme verkleben das Bargeld und können eine weitere Lösung darstellen“, hieß es damals in der gemeinsamen Erklärung. Der Einsatz dieser Systeme verhindere die Sprengung zwar nicht direkt, könne aber bei flächendeckendem Einsatz und Kennzeichnung abschreckend auf die Täter wirken.

Ostsächsische Sparkasse schließt nachts ebenfalls komplett zu

Die Ostsächsische Sparkasse, deren Geschäftsgebiet Dresden sowie den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen umfasst, hatte aus Sicherheitsgründen bereits Ende des Jahres entschieden, alle Geldautomaten in den Nachtstunden abzuschalten. Auch dort sind die Foyers jetzt zwischen 23 und 6 Uhr geschlossen als Reaktion auf die zunehmende Anzahl an Automatensprengungen.

So suchten Kriminelle im vergangenen Jahr zum Beispiel im April eine Sparkassenfiliale in Wilsdruff und im September eine Filiale in Glashütte heim. „In beiden Fällen gab es glücklicherweise keine Personenschäden, allerdings fallen die Täter durch große Gewaltbereitschaft auf und gehen erschreckend rücksichtslos vor“, so die Ostsächsische Sparkasse. Auch mit Blick auf die Sicherheit von Anwohnern und Kunden habe man sich zu diesen weitergehenden Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen entschlossen.

Plauen im November heimgesucht

Auch in der Region schlugen Kriminelle bereist mehrfach zu. So jagten Kriminelle etwa im vergangenen November sogar einen kompletten Sparkassen-Container in die Luft und flüchteten.(juerg)

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