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Wettbewerb "Tradition und Form": Welches Produkt erhält Ihre Stimme?

Der diesjährige Wettbewerb "Tradition und Form" ist entschieden. Die besten Arbeiten sind gekürt. Eine Trophäe aber wird noch vergeben - der Publikumspreis. Wer ihn bekommt, darüber können Sie bis zum 17. Juli abstimmen.

Not macht erfinderisch, heißt es. Als im Erzgebirge einst der Bergbau zum Erliegen kam, suchten die Menschen anderweitig nach Möglichkeiten, um ihre Familien zu ernähren. Eine solche Chance bot ihnen die Holzbe- und -verarbeitung. Der bisherige Broterwerb in der Region spielte aber auch dabei eine wichtige Rolle. Das wird etwa an der Figur des Bergmannes deutlich. Er kam damals teils geschnitzt, teils aus Brotteig gefertigt daher. Not macht eben erfinderisch.

Über die Jahre hinweg hat sich daraus eine ganze Branche - die Erzgebirgische Volkskunst - entwickelt. Holz ist dabei nach wie vor der dominierende Rohstoff, der verarbeitet wird. Brotteig hingegen kein Thema mehr. Dafür werden heutzutage verschiedene andere Werkstoffe mit Holz kombiniert, ohne dabei die Wurzeln der Erzgebirgischen Volkskunst zu vernachlässigen. Sogar Weltraumtechnik kommt mittlerweile zum Einsatz.

Solche etwa findet sich in Wilhelms Räucherrakete. Sie ist eines von insgesamt elf Erzeugnissen, die sich in diesem Jahr um die begehrten Preise des Branchenwettbewerbes "Tradition und Form" beworben und die Endrunde erreicht haben. Mit in diesem Rennen bei der inzwischen 28. Auflage des Wettbewerbes waren auch Pyramiden - klassisch sowie komplett neugedacht. Letzteres gilt etwa anhand der verwendeten Farben und Bemalung ebenso für die sogenannte "Abgedreht Edition", bestehend aus dem Türken Nadir, dem Bergmann Hugo und dem Engel Martha oder den Reifenring, der mehr kann als nur Adventskranz. Es haben sich Schwibb-Sterne statt Schwibbögen der Jury vorgestellt, Jubiläumsengel sowie ein Räucher-Pittiplatsch.

Hier geht es zur Abstimmung

Alle diese Entwicklungen stehen für die Tradition, die die Erzgebirgische Volkskunst, der in rund 200 Betrieben der Region nachgegangen wird, ausmacht. Aber sie zeigen auch gestalterische Möglichkeiten, ja gestalterische Freiheiten auf, die unter Beweis stellen, dass das Kunsthandwerk alles andere als unflexibel oder angestaubt ist. Und manch eine der neuen, frischen Formen polarisiert vielleicht auch. Wenn das am Ende des Tages dazu führt, dass sich mit dem Objekt nicht nur auseinandergesetzt wird, sondern sich ganz neue Käuferschichten auftun, ist das Ziel erreicht. Denn der Wettbewerb "Tradition und Form" versucht nicht nur einen ganz anderen Blick der breiten Öffentlichkeit auf die Branche zu lenken, er soll auch helfen, ihre Zukunft zu sichern.

Und dabei geht es nicht nur um Drechsler oder Schnitzer, sondern auch um Spielzeughersteller, die sich ebenso im Namen des 1990 gegründeten Dachverbandes finden. Auch wenn diese von der Anzahl her längst in der Minderheit sind, ist es doch erfreulich dass zwei für den Wettbewerb eingereichte Erzeugnisse diesem Segment zugeordnet werden können. Das ist ein Holzspielzeug-Set mit Pferd, Reiter, Pferdewagen, Lkw und Bagger und das ist der Figurensatz Feen. Ebenfalls nominiert für einen der Hauptpreise waren zwei Erzgebirgische Lichterhäuser. Sie kommen aus der inzwischen letzten Manufaktur, die in der Region noch diese weihnachtlichen Artikel fertigt.

Welche Produkte nun die Hauptpreise von "Tradition und Form" 2023 erhalten haben, wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Erst einmal sind Sie gefragt. Allein Sie entscheiden, welches der Erzeugnisse den Publikumspreis erhalten soll, den "Freie Presse" seit 2009 stiftet. Gleichzeitig nehmen Sie damit an einer Verlosung teil, bei der Sie als Hauptpreis das Engel-und-Bergmann-Paar "Zamm" gewinnen können, das von der Firma Thomas Schalling aus Seiffen zur Verfügung gestellt wird. Er gewann damit 2021 einen Hauptpreis bei dem Wettbewerb. Ferner werden noch vier weitere vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller gestiftete Preise verlost.

Der Wettbewerb "Tradition und Form" hat nicht nur eine große Bedeutung für die Gestalter beziehungsweise die einreichenden Betriebe, sondern auch für die gesamte Region. Die Erzgebirgische Volkskunst ist wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes und bedeutender Wirtschaftsfaktor für das Erzgebirge. Durch den Wettbewerb wird das Bewusstsein für die Tradition und die handwerkliche Kunstfertigkeit gestärkt. Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbes werden im Oktober in feierlichem Rahmen geehrt. Ihre Werke werden anschließend in einer Ausstellung präsentiert, um sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

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