Holzkunsthandwerker und Spielzeughersteller konnten sich mit neuen Erzeugnissen am Wettbewerb "Tradition und Form" beteiligen. Über drei Hauptpreise hat die Jury entschieden. Nun bestimmen Sie, wer den Publikumspreis der Zeitung erhält. Mitmachen lohnt sich.
Haben Sie, Ihre Kinder oder Enkel schon einmal versucht, einem gedrechselten Weihnachtsengel unter den Rock zu schauen? Was bisher ein Unding war, ist nun möglich. Der Seiffener Holzspielzeugmacher- und Drechslermeister Thomas Schalling hat ein Engel-Bergmann-Paar auf den Markt gebracht, das nicht nur durch seinen Namen auffällt. "Zamm" steht für die Zusammengehörigkeit des Paares. Aber revolutionär ist eher die Idee, dass die beiden schlichten Figuren von dem Benutzer erst einmal selbst zusammengefügt werden müssen. Dieser "Arbeitsgang" zwingt praktisch zur spielerischen Auseinandersetzung mit den Figuren, die damit nicht nur dekorativer Weihnachtsschmuck, sondern ein Stück weit auch Spielzeug sind. Weiterer Vorteil: Die Figuren finden in einem ganz flachen Karton Platz und brauchen im Sommerschlaf auf Boden oder im Keller deutlich weniger Platz als viele bisherigen Engel und Bergmänner.
Das Paar "Zamm" gehört zu insgesamt 19 Arbeiten, die 18 Firmen aus Sachsen in diesem Jahr für den 27. Branchenwettbewerb "Tradition und Form" eingereicht haben. Von den 19 Erzeugnissen wurden zehn von der Jury für den Wettbewerb nominiert. Bei einer ersten Bewertungsrunde entschieden die Fachleute, welche Produkte überhaupt in die Endwertung kommen. Die Ergebnisse sehen Sie auf dieser Seite. Neben hohen Anforderungen an Qualität und Innovation dürfen die Arbeiten nicht älter als zwei Jahre sein. Sie müssen schon in Kleinserie produziert werden, und sie müssen frei von Rechtsmängeln sein, dürfen also keine von anderen Herstellern kopierten Elemente enthalten.
Die zwölfköpfige Jury hat auch schon entschieden, welches die gelungensten Neuheiten 2021 sind. Dabei bewertet jedes Jury-Mitglied jede Arbeit einzeln nach einem speziellen Punktesystem, das sich ein wenig an Noten in der Schule anlehnt.
Dabei geht es um die Innovation und Originalität des Produkts, um die gestalterische und handwerkliche Qualität, um die Übereinstimmung von Form, Material und Verarbeitung, aber auch um die Bedeutung des Erzeugnisses für die Weiterentwicklung der Branche.
Die drei bestplatzierten Arbeiten werden 2021 je einen Hauptpreis oder man könnte auch sagen den "Oscar" des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller bekommen. Welche der abgebildeten Neuheiten auf dieser Seite das sind, wird noch nicht verraten, um Sie, liebe Leser, nicht zu beeinflussen. Denn jetzt ist erst noch ihre Meinung zu den Produkten gefragt.
Seit 2009 unterstützt die "Freie Presse" den Wettbewerb auf besondere Weise, indem sie zusätzlich einen Publikumspreis auslobt. Den bekommt am Ende das Produkt, das die meisten Leserstimmen auf sich vereint. Zugleich bietet die Zeitung dem Wettstreit damit ein besonderes öffentliches Podium. Jeder Leser kann freiweg entscheiden, was am besten gefällt.
Zugegeben, die Wahl dürfte in diesem Jahr schwer fallen. Der Holzbildhauermeister Jesko Lange aus Zschorlau hat beispielsweise einen Bergmann eingereicht, bei dem er die Techniken des Drechselns und Schnitzens vereint. Seine Figur stellt "Vertrautes in schwierigen Zeiten" dar und dürfte Liebhaber finden.
An die Sammelleidenschaft vieler Menschen knüpfen zwei Hersteller an: Björn Köhler aus Eppendorf mit einer Band, die auch jenseits von Weihnachten musizieren darf, sowie Siegfried Werner aus Seiffen, der sich erstmals mit Bergleuten aus jüngster Vergangenheit beschäftigt und sie originalgetreu in Szene gesetzt hat.
Erzeugnisse, die das ganze Jahr stehen können, haben Ringo Müller aus Seiffen und Markus Füchtner für den Wettbewerb präsentiert. Müllers Lichterspitze, die als moderne Form eines Schwibbogens gilt, kann mit vier wechselbaren Motivplattformen - passend zur Jahreszeit oder Gelegenheit - bestückt werden. Markus Füchtner, Inhaber der ältesten Nussknackerwerkstatt in Seiffen, beweist Mut zur Moderne. "Madame und Monsieur", hat er das Paar genannt, das zwar aus Engel und Bergmann abgeleitet ist, aber eben ganz modern und elegant daherkommt. Modern und mit Pfiff, aber dennoch angelehnt an Traditionelles, sind Bergmann und Engel, die in der Pobershauer Manufaktur von Günter Reichel ausschließlich für die Dregeno Seiffen gefertigt werden. Diesem Paar hat Gestalter Andreas Fleischer seine unverwechselbare Handschrift aufgedrückt. Eine Räucher-Figur hat in diesem Jahr sogar ein erkennbar reales Vorbild: der Virologe aus der Firma Günther in Seiffen.
Mitmachen bei der Entscheidung über den Publikumspreis lohnt sich auch in diesem Jahr. Unter allen Lesern, die im Internet oder auf dem Postweg mit dem abgebildeten Coupon abstimmen, werden fünf Gewinner ermittelt. Den Hauptpreis für sie stellt die Firma von Matthias Schalling in Seiffen zur Verfügung. Dabei handelt es sich um jenes moderne Engel-Bergmann-Paar, das 2020 als gelungenste Arbeit im Wettbewerb ausgezeichnet wurde. Es dürfte auch junge Leute ansprechen. Neben diesem Hauptpreis gibt es vier weitere, von der Dregeno Seiffen gestiftete Preise zu gewinnen: jene räuchernden Bienenkörbe, die im Vorjahr den Leserpreis der "Freien Presse" erhielten und natürlich besonders gut zum Sommer passen.
Abgestimmt werden kann unter www.freiepresse.de/publikumspreis. Tragen Sie dazu im Formular in das vorgesehene Feld die Nummer Ihres Favoriten ein! Den Publikumspreis erhält die Arbeit, die die meisten Stimmen bekommt. Abstimmungsschluss ist der 25. Juli.