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So halfen "Freie Presse"-Leser der Mutter Kerstin Galko und ihrem Sohn Falk

Spenden von Lesern der "Freien Presse" haben einer Mutter und ihrem behinderten Sohn einen Wunsch auf vier Räder erfüllt.

Auerbach.

Es ist ein Teufelskreis. Weil ihr Sohn Falk schwerstbehindert ist, kann Kerstin Galko nur einige Stunden berufstätig sein. Somit hängst die Auerbacherin am Tropf des Sozialamtes - und sie hat kein Geld, ein neues Auto zu kaufen. So war die ausweglose Situation noch vor wenigen Tagen. Aber nun steht ein fast neuer VW Caddy auf dem für ihren Sohn reservierten Behindertenparkplatz vor der Haustür.

"Ich kann es immer noch nicht realisieren, dass ich ein fast neues Auto bekommen habe", dankt die alleinerziehende Mutter Leserinnen und Lesern der "Freien Presse", die in der Aktion "Leser helfen" gespendet haben. Weil Kerstin Galko eine toughe Frau und sie es gewohnt ist, Probleme allein zu lösen, hatte sie sich an den "Leser helfen"-Verein gewandt und um die Hilfe gebeten. Für 33.000 Euro wurde ein Jahreswagen beim Falkensteiner Autohaus Schüler erworben. 18 Jahre lang hatte die Mutter ihren Falk mit einem Mitsubishi zu Ärzten und Therapien kutschiert. Doch wäre das Auto wohl nicht mehr durch den Tüv gekommen. "Die Preise auf dem Automarkt explodieren gerade. Ich hätte mir nicht mal einen Gebrauchten leisten können", sagt die 53-Jährige.

Vor 34 Jahren wurde Sohn Falk mit einer frühkindlichen Hirnschädigung geboren. Damals hieß es, das Baby habe die Nabelschnur um den Hals liegen gehabt. Erst vor zwei Jahren haben die Ärzte mittels MRT festgestellt, dass Falk auch an einem seltenen Gendefekt leidet. Er ist sowohl geistig als auch körperlich eingeschränkt. Seine rechte Körperseite ist spastisch gelähmt. Einen Großteil des Tages, den er in der Werkstatt der Diakonie Auerbach verbringt, sitzt der junge Mann im Rollstuhl. Ein spezieller Antrieb an den Rädern macht es Falk möglich, sich eigenständig fortzubewegen. "Falk macht das mit links", sagt seine Mutter lächelnd ob des doppelten Wortsinnes. Denn dass ihr Junge besonders und auf seine Art begabt ist, steht für die Mutter außer Frage. Falk könne sich Zahlen gut merken, liebt Computerspiele und ist ein Auskenner, wenn es um Technik und das Zusammenstecken von Kabeln gehe. Damit der junge Mann motorisch fit bleibt, muss er regelmäßig Therapien und Ärzte aufsuchen. Wichtig ist Kerstin Galko das tägliche Treppensteigen mit Falk. Morgens, wenn das Diakonie-Taxi Falk holt und nachmittags, wenn er wieder gebracht wird, greift ihn seine Mutter unter den Arm und es geht langsam im Nachstellschritt Stufe für Stufe in die Dachgeschosswohnung. Die würde Kerstin Galko im Leben nie aufgeben wollen, bedeutet das Treppensteigen doch bestes Training im Alltag.

Trotz der hohen Belastung findet die Auerbacherin noch Zeit, sich sozial zu engagieren: Bei der Tafel der Arbeitsloseninitiative und im Vorstand der Lebenshilfe Reichenbach. Dort hilft sie Menschen, die wie sie nicht auf der Schattenseite des Lebens stehen. Am Wochenende wird der neue Caddy nun öfter am Auerbacher VfB-Stadion zu sehen sein. Seit Jahren gehören Mutter und Sohn zu den Fans des Auerbacher Teams.

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