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Rudi (rechts) gemeinsam mit Zwillingsschwester Frieda im Garten am kleinen Haus in Reinsdorf.
Rudi (rechts) gemeinsam mit Zwillingsschwester Frieda im Garten am kleinen Haus in Reinsdorf. Bild: Mario Dudacy
Zwickau

Aktion "Leser helfen" startet: Kleiner Rudi braucht nach Herztransplantation eigenes Kinderzimmer

Eine Herztransplantation hat vor einem knappen Jahr das Leben des kleinen Jungen aus dem Landkreis Zwickau gerettet. Weil die Familie für ihn und seine Zwillingsschwester Frieda nur ein Kinderzimmer hat, wird zurzeit noch eins angebaut. Für die Umsetzung des Projektes brauchen die Rührolds Unterstützung.

Reinsdorf.

Rudis blaue Augen leuchten, wenn er mit Zwillingsschwester Frieda durch den Garten am kleinen Haus der Rührolds in Reinsdorf stromert. Die Eltern, Loreen und Philipp Rührold, sind glücklich, dass sich ihr Sohn so gut entwickelt.

"Vor einem Jahr lag Rudi schwer krank im Deutschen Herzzentrum in Berlin. Wir haben auf ein Spenderherz für ihn gewartet", erzählt seine Mutter. Rudis Herz war unheilbar krank. Der Säugling war an ein künstliches Herz angeschlossen worden. Pumpen in der linken und der rechten Herzkammer sicherten sein Überleben. Dann bekam Rudi am 10. Dezember ein Spenderherz. Nachdem fünf Monate lang Maschinen sein Überleben gesichert hatten, war der im Mai 2021 geborene Junge laut Herzzentrum das jüngste Kind in Deutschland, dem je ein solches Unterstützungssystem eingesetzt wurde und das dann erfolgreich transplantiert werden konnte. "Wir sind zutiefst dankbar", sagte Philipp Rührold damals. "Uns wurde das wohl schönste und tollste Weihnachtsgeschenk gemacht."

Angst um Rudis Gesundheit ist immer noch da

Anfangs durften die Eltern Rudi zu seiner Sicherheit nur besuchen, nachdem sie vorher eine Schleuse passiert hatten. "Heiligabend ging es ihm schlecht", erinnert sich Loreen Rührold. Doch der Kleine kämpfte. Und im Februar konnte die junge Familie nach den vielen Monaten in Berlin endlich in ihr Haus nach Reinsdorf zurückkehren. Das hat allerdings nur ein Kinderzimmer, das für beide Kinder gedacht war. Nun braucht Rudi aber ein eigenes. "Im Herzzentrum werden gerade die Hygieneauflagen überarbeitet, die nach so einer Transplantation nötig sind. Doch wir wissen: Vor allem wenn Rudi krank ist, braucht er seine Ruhe und ein eigenes Zimmer. Da wollen wir keine Risiken eingehen", sagt der Vater des Jungen. Die Angst um Rudis Gesundheit ist immer noch da.

Anbau kostet voraussichtlich 50.000 Euro

Das Zimmer entsteht gerade in Ständerbauweise als Holzanbau. Und obwohl es sich um eine preisgünstige Variante handelt, kostet das 14 Quadratmeter große Kinderzimmer mit dem sechs Quadratmeter großen Bad voraussichtlich 50.000 Euro. Diese Summe können die Eltern nicht allein aufbringen. Schließlich haben sie noch den Ausbaukredit vom Haus abzubezahlen und finanzielle Einbußen in Kauf genommen, um sich in Berlin und später zu Hause gemeinsam um den kranken Rudi, aber auch um Frieda kümmern zu können. "Wir freuen uns sehr, dass wir über die Aktion ,Leser helfen' der ,Freien Presse' Unterstützung erhalten", sagt Loreen Rührold und erzählt, dass die Familie bereits im vorigen Jahr vielfältige Hilfe von Menschen aus der Region bekommen hatte, damit zu den Sorgen um Rudis Gesundheit nicht noch finanzielle Sorgen kamen.

Familie freut sich auf erstes Weihnachtsfest zu Hause

Nachdem die Familie das erste Weihnachten am Krankenbett des Jungen verbringen musste, freut sie sich jetzt auf das erste Fest gemeinsam zu Hause. "Rudi und Frieda sind ganz begeistert von all den Lichtern im Advent. Auf der Terrasse haben wir schon einen Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Wir genießen diese Zeit", sagen die Eltern.

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