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Haben Ostdeutsche nie Demokratie gelernt? Der Ostbeauftragte Carsten Schneider im Interview

Lange waren Ostdeutsche in politischer Apathie gefangen und hatten sich ins Privatleben zurückgezogen, sagt der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, im Gespräch mit den "Freie Presse"-Korrespondenten Tino Moritz und Tobias Wolf in seinem Büro im Kanzleramt. Ist das ein Grund, warum ein so großer Teil der Bevölkerung in Sachsen rechtsextreme Einstellungen hat und die AfD eine so große Zustimmung erfährt?

Der Befund des gebürtigen Erfurters: Wer sich im Osten in einer demokratischen Partei engagiere, gehöre schon zu einer schützenswerten Minderheit, so grotesk wenige Menschen seien das. Den meisten fehlten fundamentale Selbstwirksamkeitserfahrungen in der Demokratie, denn noch nie hätten sie jemanden getroffen, der durch seine eigene politische Arbeit etwa im Gemeinde- oder Stadtrat erlebt, wie er seine Stadt, seine Welt verändern kann. Die Demos für Demokratie verändern das gerade, zumindest hofft Schneider das, der sich bei "Moritz und der Wolf" auch gegen alberne DDR-Vergleiche wie zuletzt von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wehrt. Seit Dezember 2021 ist Carsten Schneider Ostbeauftragter der Bundesregierung.

Im Gespräch mit dem bekennenden Fan von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt geht es auch um die im Herbst 2024 anstehenden Landtagswahlen, "fast zwei sozialdemokratische Parteien" in seinem Heimatbundesland Thüringen, irre Einstellungen zur Demokratie, Schneiders Ablehnung eines AfD-Verbots und die Ironie ostdeutscher Fußballfans.

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