Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Bild: Benjamin Pritzkuleit
Sachsen
Haben Ostdeutsche nie Demokratie gelernt? Der Ostbeauftragte Carsten Schneider im Interview

Lange waren Ostdeutsche in politischer Apathie gefangen und hatten sich ins Privatleben zurückgezogen, sagt der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, im Gespräch mit den "Freie Presse"-Korrespondenten Tino Moritz und Tobias Wolf in seinem Büro im Kanzleramt. Ist das ein Grund, warum ein so großer Teil der Bevölkerung in Sachsen rechtsextreme Einstellungen hat und die AfD eine so große Zustimmung erfährt?

Der Befund des gebürtigen Erfurters: Wer sich im Osten in einer demokratischen Partei engagiere, gehöre schon zu einer schützenswerten Minderheit, so grotesk wenige Menschen seien das. Den meisten fehlten fundamentale Selbstwirksamkeitserfahrungen in der Demokratie, denn noch nie hätten sie jemanden getroffen, der durch seine eigene politische Arbeit etwa im Gemeinde- oder Stadtrat erlebt, wie er seine Stadt, seine Welt verändern kann. Die Demos für Demokratie verändern das gerade, zumindest hofft Schneider das, der sich bei "Moritz und der Wolf" auch gegen alberne DDR-Vergleiche wie zuletzt von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wehrt. Seit Dezember 2021 ist Carsten Schneider Ostbeauftragter der Bundesregierung.

Im Gespräch mit dem bekennenden Fan von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt geht es auch um die im Herbst 2024 anstehenden Landtagswahlen, "fast zwei sozialdemokratische Parteien" in seinem Heimatbundesland Thüringen, irre Einstellungen zur Demokratie, Schneiders Ablehnung eines AfD-Verbots und die Ironie ostdeutscher Fußballfans.

Jetzt anhören

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
Das könnte Sie auch interessieren
27.03.2025
2 min.
Rätselhafte Blumengrüße in Freiberg: Wer ist Marie?
Camillo Scholz hat mit seinem Team Primeln und Hornveilchen in der Burgstraße gepflanzt.
In der Burgstraße in Freiberg haben Händler die ersten Frühlingsblumen gepflanzt. Außerdem hat ein unbekannter Blumenfreund seine Spuren hinterlassen.
Eva-Maria Hommel
20.02.2025
9 min.
Ostbeauftragter Schneider: Der Osten hat auch den Westen zum Besseren verändert
Noch ist der SPD-Politiker Carsten Schneider Ostbeauftragter der Bundesregierung und Staatsminister im Kanzleramt.
Ostdeutschland sei ein Seismograf für Entwicklungen, sagt der scheidende Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider. Er warnt vor den Folgen der schlechten Stimmung, sozialen Netzwerken und Signalen gegen andere Menschen, weil dies der wirtschaftlichen Zukunft schadete. Im „Freie Presse“-Interview verrät er auch, wovor er manchmal Angst hat.
Tobias Wolf
15.03.2025
1 min.
Thüringer Regierungschef: Ostbeauftragter weiter notwendig
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hält einen Ostbeauftragten der Bundesregierung weiter für notwendig. (Archivbild)
Im 35. Jahr nach der Wiedervereinigung gibt es in der Union Stimmen, die das Amt des Ostbeauftragten für überflüssig halten. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) sieht das anders.
28.03.2025
2 min.
New Yorker Eisdiele nimmt Kundschaft Entscheidung ab
Beim New Yorker Eisladen "Surprise Scoop" bekommen die Kunden ein Überraschungs-Eis.
Schokolade? Vanille? Erdbeere? Ein neuer Eisladen in New York wählt die Eissorte für seine Kunden einfach selbst - und feiert damit Erfolge.
28.03.2025
2 min.
Eiskunstlauf-Paar Hase/Wolodin holt WM-Silber
Minerva Hase (l) und Nikita Wolodin haben bei der Eiskunstlauf-WM in den USA eine Medaille geholt.
Minerva Hase und Nikita Wolodin zeigen bei der Eiskunstlauf-WM eine nahezu perfekte Kür. Dennoch muss sich das deutsche Spitzenpaar knapp geschlagen geben.
27.03.2025
5 min.
„Mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet“: So läuft’s im neu eröffneten tschechischen Lokal im Erzgebirge
Eine Knoblauchsuppe hält Sandra Hagyare (links) in den Händen. „Halusky“, Teigklößchen mit geräuchertem Fleisch, zeigt Kristyna Horalkova.
Die Eröffnung eines tschechischen Bistros im Erzgebirge sorgt für viel Aufmerksamkeit. „Freie Presse“ hat sich mit dem Betreiber und den Mitarbeitern getroffen. Das sind ihre Pläne und Hoffnungen.
Katrin Hofmann
Mehr Artikel