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Pendler in Sachsen aufgepasst: Hier wird ab Mittwoch der Nahverkehr bestreikt

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Die Gewerkschaft Verdi hat nun auf das jüngste Angebot der Arbeitgeberseite im ÖPNV reagiert - indem sie zum Warnstreik aufruft.

Dresden.

Pendler aufgepasst: In Mittwoch wird der Nahverkehr in der Region gleich für mehrere Tage bestreikt.

Der Warnstreik soll bis Sonntagmorgen um 6 Uhr andauern, teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Der Streik ist demnach Ergebnis einer Mitgliederbefragung zum jüngsten Arbeitgeberangebot. Diese hatten den Beschäftigten u.a. einen Inflationsausgleich sowie 13,7 Prozent mehr Lohn angeboten. Dieses Angebot wurde von den Gewerkschaftsmitgliedern abgelehnt.

„Nun haben die Arbeitgeber die Gelegenheit, ein wertschätzendes und zeitgemäßes Angebot vorzulegen“, lässt Verdi wissen. Und weiter: Von einem Aufruf zum unbefristeten Streik werde bis nächsten Montag, 22. April, seitens der Verdi-Tarifkommission abgesehen.

Verdi fordert derweil aber beispielsweise ein Gehalts-Plus von 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro mehr pro Monat, sowie eine Erhöhung der Vergütung für Praktikanten und Azubis um 200 Euro pro Monat (rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres).

Diese Kreise und Städte sind betroffen

Von dem am Mittwoch beginnenden Streik betroffen sind laut MDR Nahverkehrsbetriebe des Arbeitgeberverbands Nahverkehr (AVN) in folgenden Kreisen und Städten:

  • Zwickau
  • Erzgebirgskreis
  • Mittelsachsen
  • Meißen
  • Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
  • Bautzen
  • Görlitz

Zudem kleinere Nahverkehrsbetriebe in Chemnitz und Dresden. Die Stadt Leipzig und angrenzende Landkreise seien nicht betroffen.

Wegen Abi-Prüfungen: Kultusminister Piwarz warnt vor Streik

Am Dienstagmorgen meldete sich Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) warnend in Sachen Streik zu Wort. Die Streikpläne von Verdi müssten überprüft werden, so der Minister in einer Mitteilung. „Wir haben Abiturprüfungen“, gab er zu bedenken. Die Schüler dürften nicht zum Spielball werden.

Das Kultusministerium werde vorsorglich die Schulen informieren, dass sie bei Verspätungen der Schüler den Prüfungsbeginn zeitlich nach hinten verschieben können. Und: Die Schüler hätten die Gründe für zu spätes Erscheinen nicht zu verantworten. „Ihnen ist die Teilnahme an den Prüfungen zu ermöglichen.“ Auch werde sichergestellt, dass den Prüflingen die volle Arbeitszeit zur Verfügung stehe.

Diese Woche stehen folgende Abiturprüfungen an:

  • 17. April: Fachpraktische Prüfungen in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch und Tschechisch am allgemeinbildenden und Beruflichen Gymnasium
  • 18. April: schriftl. Prüfungen in Englisch, Spanisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch am allgemeinbildenden Gymnasium
  • 18. April: schriftl. Prüfungen in Englisch am Beruflichen Gymnasium
  • 19. April: Kunst, Musik, Sport und Französisch am allgemeinbildenden Gymnasium

Auch verwies Piwarz darauf, dass die drei Streiktage neben den Abiturienten alle Eltern und Schüler im ländlichen Raum vor eine enorme Herausforderung stellten. „Um die Auswirkungen des Streiks abzufangen, werden an den Schulen Regelungen getroffen. So kann zum Beispiel der Unterrichtsbeginn nach hinten verlegt werden.“

Da die Nahverkehrssituation in Sachsen unterschiedlich sei, handelten die Schulen eigenverantwortlich und würden die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Dazu gehöre der kulante Umgang mit Verspätungen. „Aber ein Streik im Nahverkehr bedeutet nicht automatisch schulfrei“, heißt es abschließend. (phy)

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