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Nach Skandalen um Maximilian Krah: Rechte Fraktion im EU-Parlament schließt alle AfD-Abgeordneten aus

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Der Spitzenkandidat für die Europawahl wird immer mehr zum Problem für die AfD. Die Abgeordneten wollten die Reißleine ziehen, doch nun dreht sich der Wind gegen sie.

Brüssel/Dresden.

Chaos bei der AfD, kurz vor der Europawahl. Erst wollte sie ihren problematischen Spitzenkandidaten Maximilian Krah (47) loswerden - doch nun werfen die bisherigen Verbündeten im EU-Parlament alle AfD-Abgeordneten raus.

Am Donnerstagvormittag hieß es in der Welt noch, die AfD-Abgeordneten im Europaparlament wollen Krah aus der rechten Fraktion „Identität und Demokratie“ (ID) schmeißen - ein entsprechender Antrag war bei der Fraktion eingegangen. Laut Welt sollte damit verhindert werden, dass die gesamte Delegation aus der Fraktion ID ausgeschlossen wird.

Doch genau das ist nun passiert! Am frühen Nachmittag meldet die Bild: Der vom Chef der ID-Fraktion, Marco Zanni, beantragte Ausschluss ist mit deutlicher Mehrheit angenommen worden. Damit hat das AfD-Chaos der vergangenen Tage seinen Höhepunkt erreicht.

Zu der ID-Fraktion im Europäischen Parlament gehören neben der italienischen Lega unter anderem auch die französische Partei RN von Marine Le Pen und die österreichische FPÖ. ID-Mitglied ist auch die niederländische Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders. Sie hat allerdings keinen Abgeordneten im Parlament.

Der AfD-Ausschluss hat vor allem symbolischen Charakter, weil das Parlament erst nach der Europawahl in zwei Wochen wieder tagen wird. Dann setzen sich auch die Fraktionen möglicherweise neu zusammen.

Hintergrund des Antrags von ID-Fraktionschef Marco Zanni waren die vielen Negativschlagzeilen, die es in den vergangenen Wochen zur AfD gab.

Krah hat Auftrittsverbot für Parteiveranstaltungen

Erst am Mittwoch hatte die Parteispitze der Alternative für Deutschland beschlossen: Nach einem umstrittenen Zeitungs-Interview darf der 47-Jährige nicht mehr bei Parteiveranstaltungen auftreten. Die AfD verbannte ihren Spitzenkandidaten hinter die Kulissen - und das mitten im Wahlkampf!

Grund für die Entscheidung: Äußerungen Krahs gegenüber der italienischen Zeitung La Repubblica zum Thema SS. Danach hatte der Chef und Spitzenkandidat des rechtspopulistischen Rassemblement National, Jordan Bardella, angekündigt, nach der Europawahl die AfD nicht mehr in der gemeinsamen Fraktion „Identität und Demokratie“ (ID) zu dulden.

Immer wieder Negativschlagzeilen

Der sächsische AfD-Politiker hat in den vergangenen Wochen immer wieder für Negativpresse gesorgt. So war etwa sein enger Mitarbeiter Jian G. (43) festgenommen worden – er soll für die Chinesen spioniert haben.

Auch ein Wahlkampfauftritt im bayerischen Holzkirchen vor wenigen Tagen sorgte für Kritik: Der 47-Jährige posierte im Jaguar-Cabrio, hatte zwei Damen in Dirndln und mit Deutschland- bzw. AfD-Fahnen im Schlepptau. Nach dem Auftritt war Feuer unterm Dach: Landesverbände (u.a. Hessen, NRW) sowie Parteichefin Alice Weidel warfen Krah vor, die AfD lächerlich zu machen. phy (mit dpa)

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