Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Debatte um Pferde-Skulptur: Dorfmuseum Gahlenz wird Teil des Skulpturenweges zur Kulturhauptstadt Chemnitz 2025

Eine Plastik in Oederan ist das neueste Kunstwerk auf dem Purple Path, einem Flaggschiff der Kulturhauptstadt. Die Skulptur verbindet Landwirtschaft und moderne Kunst - und wird viel diskutiert.

Gahlenz.

Der Purple Path, jener Skulpturen-, Kunst- und Macherweg und zugleich Flaggschiff der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, ist seit Samstagnachmittag um ein Kunstwerk reicher. Am Dorfmuseum in Gahlenz, dem Stadtteil von Oederan, erlebten zahlreiche Gäste bei strahlendem Sonnenschein die Enthüllung des Polygonalen Pferdes II mit, einer Plastik aus Aluminiumguss des in Bremen lebenden Künstlers Gregor Gaida.

Alexander Ochs, Kurator des Purple Path, erklärte, dass sich der Skulpturenweg am Narrativ „Alles kommt vom Berg her“ orientiert und 38 Kommunen im Erzgebirge, in Mittelsachsen und dem Zwickauer Land mit der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 verbindet. Gregor Gaidas Polygonales Pferd II ist das siebte Kunstwerk am kontinuierlich wachsenden Kunstpfad.

Im Landkreis Mittelsachsen sollen nach den bereits von Tanja Rochelmeyer im Flöhaer Bahnhof installierten Arbeiten sowie dem nun enthüllten Kunstwerk in Gahlenz Werke weiterer Künstler in Augustusburg, Hainichen, Mittweida, Frankenberg, Wechselburg, Burgstädt und Lichtenau, Niederwiesa sowie Freiberg folgen.

In Freiberg werde der „Trash Stone“ seinen Platz finden, wie Baubürgermeister Martin Seltmann auf „Freie Presse“-Nachfrage erklärte. „Wir befinden uns aktuell in der Abstimmung, wo und wann die Arbeit aufgestellt wird“, erklärte er.

Nach den Worten von Andrea Pier, kaufmännische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt GmbH, bekommen noch etwa 20 weitere Kunstwerke in diesem Jahr zu den bereits vorhandenen acht Arbeiten ihren Platz am Kunstpfad. „2025 wird der Purple Path als überregionales touristisches Projekt zu großen Teilen erlebbar sein“, sagte sie. Die Kunsterlebnisse seien in verschiedene Programme eingebettet.

Spannendes Erlebnis für Museumsbesucher

Ein solches Programm erlebten die Besucher im Dorfmuseum Gahlenz. Oederans Bürgermeister Steffen Schneider dankte den Initiatoren, dass das bäuerliche Museum in den Kunstweg eingebunden werde. Und das mit einer Plastik, die ein neues und spannendes Erlebnis biete. „Das Pferd gehört zur Landwirtschaft, hier besteht nun eine Verbindung zur modernen Kunst. Für uns ist es ein Highlight, am Purple Path einen Platz bekommen zu haben“, sagte der Bürgermeister und wünschte den Besuchern Spaß beim Anschauen und Interpretieren.

Das Polygonale Pferd stand dann auch im Mittelpunkt bei vielen Besuchern. Die Meinungen gingen auseinander und reichten von Erstaunen über Zustimmung bis zu Ablehnung. Seit Tagen wird auch auf der Facebook-Seite der „Freien Presse“ Freiberg über die Skulptur diskutiert. Mit „Cool“, wird sie dort von einem Nutzer bezeichnet, ein anderer ist der Meinung, dass sie „optisch nicht in unsere Region“ passt.

Die Künstler Gregor Gaida, 1975 im polnischen Chorzów bei Katowice geboren und heute in Bremen lebend, „überträgt fünf gleiche Vorderbeine eines steigenden Pferds, die in Segmente unterteilt und zu einer runden Form zusammengesetzt sind, in eine skulpturale Groteske“, heißt es von Kurator Alexander Ochs zum Kunstwerk.

Gregor Gaida möchte mit seiner Arbeit, die nach seinen Worten den richtigen Platz erhalten hat, Offenheit für Kunstwerke anregen. „Die Betrachter sollen selbst Bezüge herstellen“, meint er. Seit 2014 stand die Arbeit als sein Eigentum in einem Skulpturenmuseum in den Niederlanden. Er sei angefragt worden, sie für den Purple Path zu verkaufen. Der studierte Holzbildhauer, der ein Semester auch im der Hochschule Zwickau angegliederten Daetz-Zentrum Lichtenstein absolvierte, zeigte sich von der ländlichen Region in Gahlenz beeindruckt.

Seine Skulptur führt er auf eine besondere Inspiration zurück: „Ich habe in einer Dokumentation ein Pferd vor einer Operation gesehen. Mich hat die Schwäche des Tieres und zugleich sein Muskelpaket, das Kraft ausdrückt, fasziniert“, sagte er.

An einem Pferdegöpel konnten die Besucher am Samstag im Dorfmuseum selbst erleben, welche Arbeit Pferde in der Landwirtschaft einst verrichten mussten. Außerdem luden die Einrichtungen des Hofes zum Besuch ein. (ar)

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren