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Herbst. Die Blätter fallen. Die Temperaturen auch. Ihre Kollegen schniefen, Sie selbst sind verschnupft. Ist da vielleicht die nächste Grippewelle im Anmarsch? Fragen Sie nicht Ihren Hausarzt, nicht Ihr Gesundheitsamt und schon gar nicht das Robert-Koch-Institut.

Fragen Sie Google. Denn Google weiß bescheid. Seit diesem Monat wagt der Suchmaschinenbetreiber mit seinem Dienst "Grippe-Trends" eine Prognose darüber, ob Deutschland in den nächsten zwei Wochen von der Influenza überrollt wird oder nicht.

Das Frühwarnsystem basiert auf der Annahme, dass sich potenzielle Virenschleudern erst im Internet über die Krankheit informieren, ehe sie ihren Hausarzt behelligen. Mithin ist die Häufigkeit bestimmter Suchbegriffe ein Anhaltspunkt für die Zahl von Grippefällen im Lande. Kombiniert man die Suchanfragen auch noch mit einem mathematischen Modell, dann ergibt sich laut Google eine treffsichere Vorhersage darüber, ob Deutschland in Kürze grippetechnisch vor sich hinsiecht.

Man kann sich leicht ausmalen, dass die Google-Daten mehr Potenzial bergen. Viiiiel mehr Potenzial. Streikwelle? Reisewelle? Dauerwelle? Wer, wie, was weiß Google! Die machen quasi eine Riesenwelle mit ihren Daten. Google ? das Orakel der Neuzeit. Boah! Eine leise Ahnung davon bekommt bereits, wer sich mit Googles "Insights for search" beschäftigt. Der Dienst verrät, wo welcher Suchbegriff am häufigsten aufgerufen wird. So ist es zum Beispiel Anfang Oktober keine gute Idee gewesen, öffentliche Bäder oder Saunen in Thüringen zu besuchen. Aus dem "grünen Herzen" Deutschlands kamen die meisten Anfragen zum Thema "Fußpilz". In Bayern wiederum könnte es in Kürze eine Welle ungewollter Schwangerschaften geben. Grund: Das Land am Weißwurstäquator führte zuletzt die Hitliste zum Suchbegriff "Pille vergessen" an. Und gemessen an der Wortkombination "Scheidung Anwalt" dürften bald viele Ehepaare in Nordrhein-Westfalen einander Lebewohl sagen.

Keine schönen Aussichten sind das. Aber wer wird gleich depressiv werden deswegen? Neben der Thüringer Fußpilzschwemme, dem bayerischen Baby-weil-Pille-vergessen-Boom und dem nordrhein-westfälischen Unfrieden gibt es in den Google-Hitlisten auch eine Welle, die fast jeden glücklich macht und die vor allem über Baden-Württemberg hereinbricht. Im Ländle sucht man bundesweit am häufigsten nach Donauwelle.

www.google.org/flutrends/de/
www.google.com/insights/search/

Von Ronny Strobel

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