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Wer dreht da am Rad?
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Der Pedalritter kann ein Lied davon singen: Irgendwo im Großstadtdschungel hat er den Drahtesel geparkt und bemerkt bei der Rückkehr, dass Diebe ein Rad abhaben. Nämlich sein eigenes. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass es mit der Qualität von Fahrradschlössern nicht zum Besten bestellt ist. Die Stiftung Warentest hat jüngst nur fünf von 37 ausgewählten Produkten das Prädikat "Gut" verliehen. Ganze 17 dagegen schnitten mangelhaft ab. Beherzigt man den Rat der Warentester, dann hilft nur eines: aufrüsten. Da Diebe häufig nur auf eine spezielle Schlossart spezialisiert seien, solle man das Fahrrad am besten mit zwei unterschiedlichen Schlössern sichern, etwa einem Bügel- und einem Panzerkabelschloss. Das ist freilich nicht nur teuer, sondern die ziemlich freche Unterstützung einer Branche, deren Waren im Test oft nur mit Note 4 abgeschnitten haben.
Möglicherweise könnte in Zukunft etwas anderes abschreckender auf Diebe wirken als ein doppelt gesichertes Rad. Firmengründer aus Chicago haben bis gestern im Internet versucht, Geld für ein Produkt namens Bike Spike zu sammeln. Das Gerät besteht aus einem GPS-Modul, einem Beschleunigungssensor und einem Akku und wird an der Trinkflaschenhalterung befestigt. Ist es aktiv, kann der Radler über eine App auf seinem Smartphone und Computer verfolgen, ob das Vehikel während seiner Abwesenheit bewegt wird und wo genau es sich befindet. Damit das Bike Spike nicht vom Rad entfernt werden kann, wird es mit einem Spezialwerkzeug fixiert. Charmanterweise lässt sich das Kästchen nicht nur nutzen, um das Rad im Fall von Diebstahl wiederzufinden, sondern auch dazu, um Routen aufzuzeichnen und die Daten für andere Anwendungen zu nutzen - zum Beispiel für Fitness-Apps.
Wie zukunftsträchtig das Ganze ist, zeigt der Umstand, dass mit dem "Bike Logger" derzeit ein Gerät aus Mittweida seine Markteinführung erlebt, das ganz ähnliche Funktionen bietet, aber stärker als Bord-Rechner denn als Diebstahlschutz beworben wird. Raffiniert sind zweifelsohne beide Geräte - was seinen Preis hat. Das Bike Spike soll 150 Dollar kosten, der Bike Logger 129 Euro. Sicher keine billige Investition, aber eine, die Hoffnung macht. Wie schön wäre es, ließe sich künftig nicht nur das Rad an die Kette legen, sondern auch der Dieb!
www.bikespike.com
www.bikelogger.de
Von Ronny Strobel
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