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Da, wo der Bär ruht

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Kanada - Land der Bären. Schade nur, im Winter sollen sie ja Winterschlaf halten, um im Sommer ausgeruht Nahrung zu suchen und auch welche zu finden. Doch der hiesige Schwarzbär ruht nur. 71 an der Zahl seien in der Region Whistler registriert, erzählt mir ein Einheimischer. Durch das Bärengebiet führt direkt die neue Bob- und Rodelbahn. Im Oktober gingen spektakuläre TV-Bilder um die Welt, als ein zotteliger Artgenosse auf den Bahnrand kletterte, putzig dreinschaute und wenige Sekunden später ein offenbar ebenso irritierter Athlet durch die Eisrinne sauste. Der in der Presse geschilderte "Bärenalarm" wurde aber sofort von den Organisatoren bekämpft. So schwebt über den Wettkampfstätten in den Bergen ein Zeppelin, der nicht nur zu Werbezwecken der olympischen Sponsoren dient. In dem Luftschiff wurde eine Wärmebildkamera installiert, die jegliche Annäherungen felliger Gefährten signalisiert. Doch bisher ist es ruhig geblieben. 2400 Sportler und Betreuer allein im olympischen Dorf in Whistler, das übrigens auf einer Müllhalde, einer früheren Futterquelle des Bären gebaut wurde, sind dem Tier dann doch etwas zuviel Trubel. Das wartet lieber auf das Frühjahr und den Sommer, auf das schmackhafte Gras der Golfplätze und den leckeren Klee an den Skihängen.
 
Touristen werden für diese Zeit in Verhaltensregeln für ein unfallfreies Zusammenleben mit dem aufdringlich hungrigen Bären vorbereitet. An einem Haus am Stadtrand nahe des Olympic Park, in der sich während der Spiele eine Skifirma eingemietet hat, steht ein Schild: "Bitte keine Bären füttern." In Bushäuschen wird ebenso gewarnt: "Hausmüll zu hinterlassen, könnte Konflikte mit dem Bären beschwören." Und auch die Mülltonnen der Stadt Whistler sind mit einer Bärenfalle versehen. Um den Deckel öffnen zu können, muss man unter dem Griff noch einen Knopf drücken. Eine "Tatzen sichere" Angelegenheit also, die Müllentsorgung in der einmaligen Berglandschaft von Whistler Mountain ? dort, wo der Bär ruht im olympischen Winter.

Von Thomas Prenzel

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