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Fischgeruch mit Bratwurstduft

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Schon mal was von "traditionell sweet bake of sour milk and potato with blueberry" gehört? Oder von "potato patties with apple puree"? Bis vor ein paar Tagen wussten die Einheimischen in Vancouver damit sicher auch noch nichts anzufangen. Doch inzwischen stehen sie nach diesen Köstlichkeiten Schlange. "Schmecken lecker die Dinger", erzählt mir Bill Lamery, ein junger Mann aus Vancouver. Er meint die in erzgebirgischen Breitengraden beliebten "Buttermilk-Getzen" und "Ardäppelklitscher", die im sächsischen Haus mit Vorliebe verspeist werden.
 
Das Saxony House, das während der Winterspiele für den Freistaat wirbt, steht an einem göttlichen Fleckchen. Der angemietete Ruderclub liegt etwas abseits vom Trubel direkt am Eingang des berühmten Stanley Parks von Vancouver. Beim Spazieren am Pazifik riecht es manchmal ein bisschen wie an der Ostsee - nach Fisch. Aber es bietet sich dem Gast ein fantastischer Blick auf die Skyline und den Yachthafen.
 
Die Produkte aus sächsischer Fertigung gehen in Vancouver weg wie warme Semmeln, und das im wahrsten Sinne des Wortes. "Wir hatten in den ersten drei Tagen mit 7000 Besuchern einen Ansturm wie vor vier Jahren in Turin. Mit 800 pro Tag haben wir nur gerechnet", sagt Jens Ellinger und begrüßt den sächsischen Gast mit einem "Glück auf". Der Oberwiesenthaler gehört zum Team der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, die den Auftritt in Kanada managt.
 
Die Brötchen zur Bratwurst kommen täglich aus einer Bäckerei aus Vancouver, die ein ausgewanderter Hamburger betreibt. "Und das sind noch richtige Semmeln mit richtigem Teig", weiß Ellinger. Der absolute Renner sind die Roster aus der Fleischerei Richter in Oederan. 8000 Stück oder eine Tonne verzehren die Gäste pro Tag. Und auch das Wernesgrüner Bier muss wohl nachgeordert werden. 120 Fass (von 300 eingeplanten) sind schon jetzt geleert worden. Für den deutschen Gerstensaft nimmt der Kanadier ohne Zorn Wartezeiten am Eingang in Kauf.
 
Peter Riedel aus Oberwiesenthal wendet unterdessen unaufhörlich hinter dem Holzkohlegrill die Bratwürste. Seine Frau, mit der er am Fichtelberg eine Pension betreibt, hilft auch mit. Sie bäckt nach eigener Rezeptur einen lecker Pflaumenkuchen, mit Pflaumen übrigens, die im Frühjahr eingefroren wurden und nun im Kuchen verarbeitet sind. Apropos arbeiten. Schade eigentlich, schöner Ausflug in die sächsische Heimat nach Vancouver, aber der Berg in Whistler ruft ...

Von Thomas Prenzel                      

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