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Warten auf Hilfe, Folgen der Missionierung (?) und letzte Arbeiten bis kurz vor der Heimreise
- Gesang und Tanz in der Gospelkirche
- Ein 10 Meter tiefes Loch für die Wasserpumpe wird per Hand gegraben
- Mit entsprechender Wasserversorgung können zwei bis drei Ernten im Jahr möglich werden
- Als Futter und später auch zur Ölherstellung geplant
- Kurz vor der Ernte
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Die Tage in der n'Kwazi Lodge vergehen sehr schnell. Wie jedes Jahr gibt es bis zur letzten Minute nicht wirklich ein Durchatmen. Sonntag war ich mit meiner Familie in der "Ful gospel church of God". "Wann habe ich das letzte Mal getanzt und lauthals gesungen?", frage ich mich. Diese Menschen hier tun es jeden Sonntag in der Kirche.
Die Predigt ist recht lang und peinlich für mich, da ich immer wieder namentlich einbezogen werde. Meine letzten Worte richte ich deshalb an die Gemeinde, die Menschen sollen nicht dasitzen und auf "Hilfe aus dem Himmel" warten. In den Köpfen hält sich buchstäblich und hartnäckig zum Beispiel der Glaube, dass die Fische vom Himmel regnen, wenn die Hungersnot groß ist. Ja, mit der Flut kommen die Fische in die Flutebene und verbleiben in den Wasserlachen. Deshalb hegt die Bevölkerung keine Bedenken im Okavango mit dem Moskitonetz zu fischen und die neue Brut zu zerstören.
Ich bitte des weiteren die Familien ihre Kinder zu unterstützen und sie zur Schule zu schicken und nicht wie kürzlich wieder geschehen, die Tochter Nathalie, Schülerin der 8. Klasse, wegen Erkrankung der Mutter zur Hausarbeit wie Feuerholz bereiten, Wasser holen und Maismehl stampfen am Schulbesuch zu hindern.
Die Menschen sollen sich endlich als Community, als Gemeinschaft zusammenfinden und eine Farm bearbeiten, bitte ich in der Kirche. Es genügt nicht allein große Zusammenkünfte abzuhalten, Beschlüsse müssen auch umgesetzt werden. Piet, Schwiegersohn der n'Kwazi Lodge und mit Leib und Seele Farmer, hat quasi allein beispielgebend mit viel Aufwand für die Community ein Stück Land entbuscht und dort Mais, Hirse, Sonnenblumen und Bohnen angebaut. Die ersten Obstbäume wie Papaya, Mango und Banane, sind gepflanzt. Das nötige Wasser wird derzeit noch in 500-Liter-Tanks aufwendig zum Feld gefahren, wöchentlich 6000 Liter. Und dies weil der Councillor der Kavangoregion Ost vor einigen Jahren die defekte Pumpe zur Reparatur weggeholt hat. Böse Stimmen behaupten, er benötigte sie für sich selbst. Die Menschen, die hier zwischen dem Transcaprivi Highway und der Schotterstraße wohnen, laufen seitdem wieder zwischen acht bis 10 Kilometer zum Fluss um Wasser zu holen. Piet hat mit zwei Arbeitern begonnen einen Brunnen zu graben. Eine solarbetriebene Unterwasserpumpe haben wir von einem Sponsor aus Hamburg erhalten. Ich verabschiede mich in der Kirche mit dem Versprechen im Februar nächsten Jahres zurückzukommen, um Fortschritte in der Zusammenarbeit und die Pumpe in Betrieb zu sehen. Auf den Wunsch des Pfarrers, Elektrizität in die Kirche zu bringen, gehe ich nicht ein.
Das Boot zur Sonnenuntergangsfahrt wartet heute auf uns, die letzten Tage haben meine Tochter, mein Enkel und ich das Boot verpasst. Wir kommen leider nicht weit, die Zündung des Motors versagt, außerdem bleiben wir mit dem Außenmotor stecken. Der Fluss führt nur noch wenig Wasser. Es wird Zeit, dass die Regenzeit beginnt.
Wir kommen später doch noch zu einem wunderschönen Abschluss unseres Aufenthaltes in n’Kwazi. Nach dem traditionellen Tanz werden meine Tochter Ute und ich von den Tänzern auf die Wiese geholt und bei Trommeln und Gesang herumgewirbelt, herumstehende Touristen gesellen sich dazu. Es ist einfach eine tolle Stimmung, eine tolle Verabschiedung.
Montag früh. Neben dem Frühstück gibt es schnell ein paar letzte Absprachen, nicht alles ist geschafft, den Laptop schalte ich noch einmal ein um die aktuelle Liste mit unseren gesponserten Schülern auf Marcus' USB-Stick zu speichern. Ein paar Kartons habe ich gefüllt mit Winterkleidung und mit neuer Schulkleidung für die Vorschule. Diese soll Marcus mit Mottenkugeln versehen und gut verschließen. Die Fahrt zum Etosha Nationalpark kann endlich beginnen.
Angekommen in der Toshari Lodge erreichen mich zwei Anrufe. "Wer hat meine für Namibia temporäre Telefonnummer weitergegeben“, frage ich mich. Immanuel erwartet Unterstützung für sein Studium, obwohl er weiß, dass er nun auf eigenen Füßen stehen muss und Reginalda benötigt dringend 8000N$ für eine Nieren-Operation wegen Bilharziose. Ich schreibe ihr, dass die OP nicht wie suggeriert in einer Privatklinik durchgeführt werden muss, sondern Reginalda besser für 80 N$ Aufnahmegebühr im State Hospital in Windhoek versorgt wird.
Urlaub, Abschalten, jetzt geht es auf Safari zu den Wildtieren!
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