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Meeting beim Dorfältesten Berthold mit der Ärztin Kornelia zum Thema Bilharziose

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Kornelia, meine Begleiterin in diesem Jahr und Ärztin für Allgemeinmedizin, möchte die Dorfbewohner über Bilharziose aufklären. Sie informiert darüber, dass Bilharziose (Schistosomiasis) eine weitverbreitete parasitäre Erkrankung in den warmen und feuchten Gebieten der Erde ist. Weltweit sind ca. 200 Millionen Menschen davon betroffen. Jährlich sterben ca. 200 000 Menschen an den Folgen. Der Erreger ist ein Pärchenegel, dessen Larven sich in stehenden Gewässern aufhalten, in die intakte Haut eindringen können und über die Blutgefässe in die inneren Organe wandern, Lunge, Harnblase, Niere, Leber, Darm. Dort wachsen sie zu adulten Würmern heran, die nach der Paarung (Pärchenegel) eine grosse Anzahl Eier legen. Die Erkrankung geht mit Entzündungsprozessen, Fieber und schliesslich mit der Zerstörung lebenswichtiger Organe einher.
Hauptursachen für die Übertragung sind Wärme, stehende Gewässer und schlechte hygienische Bedingungen. Im Norden Namibias, besonders in der Kavangoregion, in der Flutebene, bilden sich während der Regenzeit viele grössere und kleinere Tümpel, die von der Bevölkerung für Trinkwasser, zum Wäsche waschen und zum Baden genutzt werden. Ein weiteres Problem ist das Anstauen der grossen Flüsse, wodurch sich die Fliessgeschwindigkeit verlangsamt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, der Bevölkerung zu vermitteln, dass es notwendig ist, Wasser aus dem weiter entfernten Fluss zu holen, Trinkwasser abzukochen und nicht barfuss in die Tümpel zu gehen. Die Behandlung der unkomplizierten Bilharziose ist einfach - es genügt eine einmalige Einnahme eines antiparasitären Mittels. Es gibt umfassende Kampagnen in Zentralafrika, wo das Medikament kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Das Alles wird aber keinen dauerhaften Erfolg haben, wenn die Bevölkerung nicht immer wieder über die Möglichkeiten der Prävention aufgeklärt wird und deren Umsetzung in der staatlichen Gesundheitspolitik hohe Priorität bekommt. Wir haben gesehen, dass staatliche Einrichtungen nur einen begrenzten Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der Menschen haben. Die Menschen im Okavangogebiet vertrauen mehr ihren angestammten traditionellen Hierarchien. 

Deshalb haben wir in Mayana in Absprache mit dem Dorfältesten zu einer Dorfversammlung über das Problem " Bilharziose" sprechen dürfen. Es wurden viele Fragen von den Dorfbewohnern gestellt, und wir hoffen,  in dieser für die Region so wichtigen Frage einen kleinen Schritt vorwärts gekommen zu sein.

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