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Über das Liebesleben der Familie B.

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Ich bekenne: Das Liebesleben von Boris Becker hat mich nie auch nur ansatzweise interessiert; weder über die Häufigkeit des Wechsels seiner Partnerinnen noch über die Bedeutung der Frauen für sein Wohlbefinden oder für seine Karriere habe ich mir jemals Gedanken gemacht. Mit Ausnahme des vermeintlichen "Samenraubs" in der Wäschekammer eines Hotels in London, für den er vermutlich viel Geld als Unterhalt an die Mutter des auf diese Weise gezeugten Mädchens gezahlt hat oder noch überweisen muss, war mir auch sein Sexleben immer und in jeder Beziehung gleichgültig; und für diese eine Abweichung von meiner Grundhaltung zu Boris Becker gibt es auch nur einen Grund: die technische Umsetzung beziehungsweise die visuelle Vorstellung davon.

Ganz unter uns: Mich interessiert kein einziges Liebesleben eines Prominenten oder von Leuten, die sich für solch eine Person halten. Ich will das einfach überhaupt nicht wissen, wer mit wem was tut. Und beim Lesen, Hören oder Sehen von solchen Nachrichten aktiviert sich automatisch bei mir ein Programm im Gehirn, das diese Informationen als überflüssig in den Ordner "Papierkorb" verschiebt.

Wer das anders sieht oder jetzt meint, für den Redakteur einer Tageszeitung ist das vielleicht eine nicht angemessene Haltung - er möge mir verzeihen, aber der Mut zur Ehrlichkeit ist mir in diesem Fall einfach wichtiger. Denn erstmals bin ich jetzt mit dieser Einstellung als Leser-Obmann konfrontiert worden, weil sich ein Leser bei mir beschwert hat. Am Donnerstag dieser Woche hatte er auf der Seite "Aus aller Welt" diese Nachricht gelesen:

Noah Becker (16), ältester Sohn des dreimaligen Wimbledonsiegers Boris Becker, hat Liebeskummer. Den teilt er - ganz der Papa - bereitwillig mit der Öffentlichkeit. "Ich bin wohl wieder allein", ließ er über Twitter wissen. Und dann noch ein bisschen dramatischer: "Ich denke, an meinem Geburtstag werde ich allein sein." (...)

In dem Kommentar des Lesers kam die Formulierung "von allen guten Geistern verlassen" vor. Und mir fiel dazu Goethe ein: "Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los." Das Gespräch mit dem Leser habe ich noch vor mir.

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