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Endlich, ich darf die Wörter schreiben

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Zu den Wörtern, die ich bei meiner Arbeit schon oft gedacht habe und die mir fast täglich durch den Kopf gehen, gehören auch zwei, die ich hier in meinen Blogeinträgen schon häufig ins Spiel, aber tatsächlich noch nie geschrieben habe. Das ändert sich heute, endlich ist es so weit, sie werden gleich zu lesen sein. Vorher aber gibt es einen Test. In der Nachricht "Feldwebel legt Berufung ein" stand kürzlich dieser Absatz, und jeder möge ihn jetzt in dem Bewusstsein lesen, dass da etwas steht beziehungsweise nicht richtig ist, dass einem Anlass sein könnte, sich deswegen an der Leserobmann der "Freien Presse" zu wenden. Hier ist er:

"Auch habe er versucht, den untergebenen Soldaten gewaltsam in einen Spint zu sperren. Der Amtsrichter verurteilte ihn zu einer siebenmonatigen Freiheitsstrafe, die zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt ist, und einer Geldstrafe von 1500 Euro."

Und? Irgendetwas aufgefallen? Nein? Nicht schlimm, denn meine Kollegen haben es in diesem Monat auch mehrmals nicht bemerkt. Deswegen darf die Leserin jetzt zu Wort kommen:

"Was ist, bitte, ein Spint? Gemeint ist doch sicher der Spind, ein schmaler Schrank, oder?"

Nun ist nur dieser Frau der Rechtschreibfehler aufgefallen, der automatischen Rechtschreibprüfung offenbar auch nicht, und ich bin froh, dass sie sich deswegen bei mir gemeldet hat, vor allem weil sie sich selbst so beschrieben hat und mir dadurch die Möglichkeit gibt, die beiden Wörter zu schreiben, die meine Arbeit und meine Sprechstunde zwischen zehn und zwölf wie kaum andere in den vergangenen Jahren geprägt haben. Das meinte die Frau über sich selbst:

"Hier ist wieder einmal der Klugscheißer."

Und außerdem:

"Nicht böse sein, ich bin und bleibe ein Korinthenkacker."

Ach, wie hat das jetzt gutgetan.

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