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Die Sache ist ernst: Der Leser hat eine Eingabe gemacht

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Von Anfang an habe ich den Ehrgeiz nicht ganz unterdrücken können (oder wollen), gleich zu Beginn eines Gesprächs mit Lesern am Telefon bei den ersten Worten und Sätzen oder auch bei der Vorstellung mit Name und Wohnort heraus zu hören, was da möglicherweise an Kritik auf mich zukommt, und vielleicht zu erahnen, welches Ausmaß der Unmut des Anrufers hat. Deswegen habe ich mich heute bei dieser Eröffnung zunächst auch mächtig erschrocken:

"Mein Name ist (...), und ich habe eine Eingabe zu machen", hörte ich eine tiefe, aber betont ruhige, deswegen auch autoritäre Stimme. Nun war mir die Formulierung "Eingabe machen" bislang als Leser-Obmann noch nicht vorgekommen in meinen Unterhaltungen, aber aus vielen Berichten von Freunden, Bekannten und Kollegen wusste ich genau, dass hier mit schlimmen Konsequenzen zu rechnen ist, wenn die Eingabe sich als berechtigt erweist und dafür auch stichhaltige Gründe genannt werden können.  Für viele hat das Wort "Eingabe" auch heute noch einen bedrohlichen Klang. Deswegen bemühte ich mich gleichfalls um einen förmlich Ton in meiner Stimme, als ich erwiderte: "Das ist kein Problem, ich nehme Ihre Eingabe gerne entgegen."

Der Anrufer blieb bei seiner Korrektheit: Zuerst nannte er mir das Datum des Tages, an dem der Artikel in der "Freien Presse" erschienen war, dann die entsprechende Lokalausgabe und die Seitenzahl, bevor der mir die Überschrift vorlas und dieses Zitat um den Namen des Redakteurs ergänzte, der diesen Artikel geschrieben hatte. Zuletzt war er dann bei der Eingabe angekommen: "Der Name, der dort in dem Bericht genannt wird, ist falsch geschrieben. Der sechste Buchstabe muss ein 'l' sein, während sie dort ein 'r' schreiben. Bitte veranlassen Sie alles Notwendige."

Das habe ich dem Anrufer zugesagt, anschließend habe ich die Kollegen über diesen Schreibfehler informiert. Dass es sich dabei um eine "Eingabe" gehandelt hat, habe ich aber verschwiegen; schließlich soll sich niemand unnötig Sorgen deswegen machen.

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