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Plötzlich war es da, und dann: Oh Mann, ist mir das peinlich

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Ich hatte es nicht kommen sehen, nicht einmal eine Ahnung davon gehabt, und als ich es registrierte hatte, war es viel zu spät, plötzlich war es da: das Fettnäpfchen - und ich bin voll reingetreten. Das Geständnis will ich nicht verschweigen, peinlich genug ist es mir ohnehin, aber ich mache es kurz:

"Ich habe zwei Anliegen, über die ich gerne mit ihnen sprechen möchte", leitete heute ein Anrufer das Gespräch mit mir ein. Diese Dopplung von Themen, die eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun haben, außer dass die Leser mit mir darüber reden wollen, ist sehr beliebt; die Steigerung auf drei kommt auch vor, der Rekord liegt bei "es geht mir mal um fünf Punkte". Schmunzeln muss ich (es sieht ja keiner) immer bei "ich hab' da mal zweiwas" oder "zweiwas liegt mir auf dem Herzen". Aber ich schweife ab, drücken aber will ich mich nicht.

Dies waren die beiden Themen des Lesers. Erstens: "Mich stören Anglizismen allgemein und noch  viel mehr, wenn ich sie in der Zeitung lesen muss", sagte mir der Anrufer. Ein paar Minuten lang haben wir uns darüber unterhalten, er hat mir eine Vielzahl an Beispielen genannt, die er in den unterschiedlichsten Artikeln in der "Freien Presse" gefunden hatte, bevor er mich fragte, nachdem ich ihm meine eigene Abneigung gegenüber englischen Ausdrücken bestätigt hatte: "Was stört Sie denn so am meisten?" Auch darauf hatte ich eine Antwort: "Wenn ich mir am Bahnhof einen Kaffee kaufen will, um ihn in den Zug mitzunehmen, und dann bestätigen muss, dass er 'to go' sein soll, und wenn ich eine Gaststätte oder ein Kaffee betrete, nur um dann lesen zu müssen, dass ich mich in einer 'lounge' befinde." Das zweite Thema: "Ich habe mir kürzlich beim Tag der offenen Tür das Druckzentrum der 'Freien Presse' angeschaut, mir viele Sachen erklären lassen, auch mit Redakteuren gesprochen, und ich war insgesamt fast zwei Stunden unterwegs. Und irgendwann dann habe ich mal gedacht, dass es doch schön wäre, wenn ich jetzt ein Faltblatt oder ein Heft in der Hand hätte, in dem alles schön übersichtlich noch einmal erklärt ist, das auch als Wegweiser dienen und das ich als Erinnerung mit nach Hause nehmen kann", erklärte mir der Leser sein Anliegen. Für diese Bitte hatte ich ebenfalls großes Verständnis, und anschließend habe ich dem Leser auch noch einige Fragen zur Arbeit der Redaktion beantwortet. Dann fiel dieser Satz, ich sprach ihn tatsächlich aus:

"Das mit den Anglizismen werde ich in einer der nächsten Konferenzen einmal ansprechen", sagte ich zu dem ersten Thema und zum zweiten: "Die Sache mit dem Flyer werde ich mal der Marketing-Abteilung ans Herz legen."

Eine kurze Pause im Kopfhörer, dann diese Worte: "Wie bitte?"

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