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Von Muskeln, Wölfen, Hasen und Wasserratten

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Manchmal kommt mir dieser Gedanke: Eigentlich darf mich nichts mehr überraschen, wenn Leser mich anrufen und eine Bitte äußern, eine Frage haben oder Kritik loswerden wollen. Aber dann gibt es wieder Tage und Wochen, da verabschiede ich mich von der Vorstellung, dass alles schon mal dagewesen sein sollte und sich die Dinge doch irgendwann auch wiederholen müssen.

Episode 1: "Bitte schlagen Sie die Wochenendbeilage auf, blättern Sie bis zu Onkel Max vor, lösen die Seite vom Rest und stellen Sie sich damit ans Fenster", sagte mir der Leser; er klang ein bisschen wie die Stimme aus dem Abspielgerät der Geheimagenten in der Fernsehserie "Mission: Impossible" ("Kobra, übernehmen Sie"). Dann hat es allerdings ein paar Sekunden gedauert, bis ich seinen Auftrag ausführen konnte; erstens weil ich die Schnur des Kopfhörers entwirren und zweitens weil ich das Fenster zunächst sichtbar machen musste, weil es von einer Lamellen-Jalousie verdeckt war. Dann tat ich weiter, wie mir geheißen wurde: "Halten Sie Onkel Max hoch und schauen Sie durch die Seite hindurch. Fällt Ihnen da etwas auf?" Zunächst war ich überrascht, wie transparent eine Zeitungsseite doch ist (wann hält man sie auch schon gegen das Sonnenlicht?). Dann aber sah ich es sofort und sagte: "Die gezeigten Krawattenknoten liegen genau auf den Muskelbergen des Mannes auf der Seite Wissen." Der Mann im Hörer lachte, freute sich diebisch, dass mir das auch aufgefallen war. Dann fragte er mich: "Das sieht doch aus wie (...), finden Sie nicht auch?" Ich stimmte ihm zu, möchte dieses Wort aber nicht wiederholen, weil ich großen Respekt vor Menschen habe, die ihre Muskeln trainieren.

Episode 2: "Ich vermisse im Fernsehen die alten russischen Zeichentrickfilme, beispielsweise die mit dem Wolf und dem Hasen", sagte mir ein Leser. Da war es wieder, mein altes Problem, doch diesmal sorgte der Leser dafür, dass ich mich nicht weiter damit befassen musste, was mir alles so TV-Liebhabereien entgangen ist: "Haben Sie eine Idee, was man da machen kann?" Ich habe fix im Internet die Telefonnummern von ARD, ZDF und MDR gesucht und sie dem Anrufer mitgeteilt mit dem Vorschlag, dort doch mal anzurufen und sein Leid zu klagen; das will er machen, hat er gesagt.

Episode 3: "Was die Stadt mit den Bädern in Chemnitz macht, regt mich einfach nur auf, soweit darf der Sparkurs keinesfalls gehen. Und den Verweis darauf, dann doch ins Stadtbad zu gehen, finde ich eine Zumutung, weil dort das Wasser viel zu kalt ist. Da holt man sich doch sonst was weg an Blase und Nieren", kritisierte eine Leserin. Gesagt habe ich der Anruferin, dass ich die Lokalredaktion in Chemnitz über diese Meinung informiere; gedacht habe ich etwas anderes: Wenn ich im Stadtbad Chemnitz meine Bahnen ziehe, finde ich das Wasser so um die 28 Grad viel zu warm. Aber ich freue mich ja auch auf die Freibadsaison: 21 Grad - das ist doch was, da macht das Schwimmen so richtig Spaß.

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