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Klingt logisch, aber was ist der Haken daran?
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Schon immer hat es mir gewaltig Spaß gemacht, mit Menschen eine ganz bestimmte Diskussion zu beginnen beziehungsweise dies eine Problem zu erörtern, wenn ich mir zuvor von ihnen sagen lassen musste: "Das ist doch logisch, warum verstehst Du das nicht?" Jetzt habe ich das zum ersten Mal bei einem Gespräch mit einem Leser versucht, allerdings nur mit eingeschränktem Erfolg. Darum ging es:
"Den Sachverhalt habe ich Ihnen jetzt erklärt, und Sie sagen mir, dass Sie das auch verstanden haben, weil es logisch klingt. Aber erklären können Sie mir nicht, warum das funktioniert, oder?" fragte mich ein Anrufer. Und der Mann hatte Recht, ich wusste nicht, ob und wo diese von ihm entdeckte Methode einen Haken hat. Also habe ich die Flucht nach vorne ergriffen: "Vermutlich ist das wie beim Roulette, da hat mir bislang auch noch niemand so richtig nahe bringen können, warum dieses totsichere System nicht wirklich funktioniert", sagte ich und lauschte, bevor ich dachte: "Angebissen." Denn: "Wie meinen Sie das?" fragte der Anrufer, und ich durfte loslegen:
Wenn man beim Roulette nur auf Rot/Schwarz setzt, kann man nicht verlieren und am Ende auf jeden Fall etwas gewinnen, wenn man dies macht: Man setzt einen Betrag (sagen wir mal zehn Euro), und man verliert. Also verdoppelt man den Einsatz (auf 20 Euro) und wartet, was passiert; gewinnt man, hat man unterm Strich (bei Abzug des vorangegangenen Einsatzes) immer noch ein positives Spielergebnis; verliert man, dann verdoppelt man den Einsatz beim nächsten Spiel wieder. Das macht man so lange, bis die Kugel auf die richtige Farbe fällt, weil dann (abzüglich aller vorangegangenen Verluste) immer noch ein Betrag auf der Habenseite zu verzeichnen ist. Dann fängt man wieder von vorne an, bis man erneut einen Gewinn einstreichen kann.
"Haben Sie mich verstanden, können Sie das nachvollziehen?" fragte ich den Mann am anderen Ende der Leitung. Stille. Also bohrte ich weiter: "Wenn das todsicher ist, würde das doch jeder mit viel Zeit und einem passenden Startkapital machen. Also: Können Sie mir sagen, wo da der Haken ist?" Stille. Etwa fünf Sekunden später: "Das muss ich mir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, ich melde mich wieder", sagte der Anrufer. Und ich dachte: "Raus aus der Nummer, dem Himmel sei Dank." Zu früh gefreut: "Aber um mein Problem kümmern Sie sich, ich erwarte dazu eine Antwort", vernahm ich im Kopfhörer. Also muss ich wissen, warum auch dieses System offensichtlich funktioniert:
Der Leser hat auf das Angebot einer Münzhandelsgesellschaft reagiert und sich eine 10-Euro-Gedenkmünze bestellt. Eine exklusive Sammelmappe und eine 2-Euro-Münze erhielt er gratis dazu, ohne weitere Verpflichtungen einzugehen. "Bei Münzen sind reguläre Zahlungsmittel, selbst die Bank hat mir das bestätigt und sie in normale Münzen eingetauscht", teilte mir der Anrufer mit, bevor er hinzufügte, worauf es ihn wirklich ankam: "Das habe ich bereits vier Mal gemacht, es jedes Mal geklappt. Also verschenkt hier jemand Geld. Das muss doch einen Haken haben", formulierte er abschließend seinen Auftrag an mich.
Ich arbeite an der Antwort, aber ich kriege das heraus; so wie ich weiß, was der Haken am "todsicheren" Roulette-System ist.
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