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Es kommt immer auf den Versuch an

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Für einen guten Witz bin ich immer zu haben, Humor finde ich ganz wunderbar, Spaß kann es nie genug geben, und für ein unbekümmert fröhliches Lachen verrate ich sogar ... Was ich sagen möchte: Ich finde es klasse, wenn Leser einen Sinn für etwas Unsinn haben oder auch mal schlagfertig mir einen Kalauer präsentieren. Manchmal haben sie damit Erfolg bei mir, und meine Laune steigt (auf der nach oben offenen Skala) um ein paar Prozentpunkte an; manchmal aber gelingt es ihnen auch nicht. Die drei Versuche von gestern und heute:

Episode 1: Nachdem die Leserin mit mir über die Folgen der Überbevölkerung auf der Erde gesprochen hatte, weil sie den Bericht darüber gelesen hat, dass jetzt sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben, hörte ich noch dies: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher", sagte sie und fügte hinzu: "Das Zitat stammt von Albert Einstein."

Episode 2: Am Karl-Marx-Monument in Chemnitz werden gerade beschädigte Sockelplatten ausgewechselt. In der heutigen Ausgabe der "Freien Presse" berichten die Kollegen in der Lokalredaktion Chemnitz mit einem Foto darüber. Ein Leser hat mich dazu angerufen und mich gefragt, ob ich weiß, wie man den Sockel auch bezeichnen kann; ich verneinte, keine Ahnung. Dann sagte mir der Mann: "Das ist ein Büstenhalter."

Episode 3: "Wann sind Sie zum letzten Mal geflogen?" fragte mich ein Anrufer, nachdem er sich höflich und vollständig (mit Adresse und Abobezugsdauer) vorgestellt hatte. Mir war klar: Das ist eine von den Fragen, bei der man vorsichtig sein und nachdenken sollte, bevor man antwortet. Also erst mal Zeit gewinnen: "Meinen Sie das bildlich im übertragenen Sinne oder tatsächlich, wann ich zum letzten abgehoben habe?" fragte ich deshalb. Nun war es an ihm, schlagfertig sein zu wollen: "Abgehoben? Nein, das sind sie nicht, glaube ich jedenfalls, weil ich immer Ihre Kolumne lese." Wirklich weiter gekommen waren wir mit diesem Hinweis aber noch nicht, also startete der Anrufer einen weiteren Versuch: "Bestimmt gibt es doch in Ihrer Redaktion auch Kollegen, die schon häufig geflogen sind?" Doch diesmal habe ich die Doppeldeutigkeit von "geflogen sein" sofort erkannt, weshalb ich erwiderte: "Der eine oder andere Reporter muss schon von Zeit zu Zeit ein Flugzeug besteigen, um zu Großereignissen zu fliegen, damit er darüber berichten kann." Nun endlich waren wir am Ziel, denn der Mann am anderen Ende der Leitung sagte: "Das ist gut, denn wenn Sie ihn fragen, wird er Ihnen bestimmt bestätigen können: Die Landeklappen an einem Flugzeug haben mit dem Fahrwerk überhaupt nichts zu tun." Dem Leser ging es also um einen Fehler in der Zeitung: "Freie Presse" hatte in dem Artikel "Boeing 767 muss notlanden" berichtet, dass das Fahrwerk der Maschine nicht ausgefahren werden konnte, weil die "Landklappen klemmten". Und der Anrufer hatte Recht: Richtig hätte es "Fahrwerksklappen klemmten" heißen müssen. Zum Schluss habe ich den Anrufer gefragt: "Dann fliegen Sie wohl häufiger?" Dem Nein als Antwort darauf und dem Hinweis, er sei lediglich technisch interessiert, ließ er noch diesen Hinweis folgen: "Ich gehe nur manchmal in die Luft, wenn ich in Ihrer Zeitung lese, was die Politiker in unserem Land uns noch zumuten wollen."

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