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Wie in der Ehe: Es muss passen

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Es gibt Menschen, für die kann ein technischer Prozess durchaus ein höchst intimer, vielleicht sogar erotischer Moment sein. Wenn alle Komponenten einer Anlage ineinander greifen und funktionieren, wenn das System seiner Aufgabe nachkommt und die Kräfte auf-, neben- und miteinander wirken, so dass Bewegung in die Sache kommt und das Räderwerk der Maschine an Tempo gewinnt, dann kann es schon mal passieren, dass ... Heute hat mich ein Leser deswegen angerufen:

"Leider ist Ihnen da ein kleiner Fehler unterlaufen", sagte er mir und ergänzte diese Information gleich um den Hinweis, dass vermutlich nur Eingeweihte ihn bemerkt haben dürften. Es ging um die Bildnachricht "Opel muss sparen" auf der Seite Wirtschaft heute in der "Freien Presse". Es sei nicht die Karosseriefertigung, die dort laut dem Text unter dem Foto gezeigt werde, sondern die Endmontage von Karosserie und Unterwagen. Während dieser Erklärung gebrauchte der Anrufer das Wort "Hochzeit", als wäre diese Bezeichnung selbstverständlich für diesen Montagevorgang. Deshalb habe ich nachgefragt: "Aber es heiratet doch niemand, warum heißt das so?"  Und der Mann am anderen Ende der Leitung hat mir erklärt, dass alle Autobauer von der "Hochzeit" sprechen, wenn genau das passiert, was auf dem Foto zu sehen ist:

"Das ist wie bei der Ehe, sozusagen der Höhepunkt der Fertigung, wenn von oben das eine Teil kommt, während unten das andere darauf wartet, dass (...) und wenn jedes kleine Schräubchen an der richtigen Stelle festgedreht wird, dann (...), bevor alles eins ist am Ende und  die Post abgehen kann, weil (...)", sagte der Leser, und dies ist nur ein Teil von dem, womit er mir vorgeschwärmt hat, wie faszinierend dieser Vorgang ist, und ich bitte um Verständnis, dass ich einige Passagen mit Rücksicht auf den Anrufer nicht zitiert habe, weil sie an Zweideutigkeit in jeder Beziehung eindeutig sind, ohne dass der Mann das vermutlich beabsichtigt hat und ich ihm deswegen nicht zu nahe treten will, falls er diese Zeilen liest. Wie dem auch sei: Es ging hier um die Montage eines Autos und nicht um Sex; nicht dass es später heißt, ich würde diesen Blogeintrag nur wegen der Schlüsselwörter für die Suchmaschine schreiben. Niemals würde ich auf einen solchen Gedanken kommen.

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