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Tut mir leid, aber ich bin nicht ...

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Weil ich nun mal nicht anders kann und alles, was ich zu hören bekomme oder im persönlichen Kontakt mit Lesern erlebe, immer in eine Liste eintrage und deshalb auch zähle, möchte ich diese Information vorneweg stellen: Zum zehnten Mal habe ich heute während der Mittagspause beim Rundgang durch die Chemnitzer City den Satz gehört: "Sind Sie nicht der ...?" Und das kam so:

"Weiß Du noch, worum es darin geht? Geht das gut aus? Kriegen sie sich?", fragte ein Mann seine Frau, während er am DVD-Wühltisch einer Großbuchhandlung einen eingeschweißten Streifen in der Hand hielt und auf das Foto auf der Rückseite zeigte. Die Frau schaute (bei der Entfernung) über die Gläser ihrer Leserbrille hinweg und sagte: "Das Buch habe ich irgendwann in den fünfziger Jahren gelesen (Anmerkung: Damit erübrigt sich der Hinweis, dass das Ehepaar im Rentenalter ist), und ich kann mich noch an die Liebesgeschichte erinnern, aber was zum Schluss passiert? Ich weiß es nicht mehr."

Das war der Punkt, an dem ich mich einschaltete, unmittelbar nachdem ich mich entschlossen hatte, den Film "Life is changing" (mit Catherine Deneuve und Gerard Depardieu) zu kaufen: "Das Schloss brennt ab, und die garstige Haushälterin kommt in den Flammen um, während das Paar vor dem Gebäude steht und nicht fassen kann, was passiert", sagte ich und bekam dafür ein freundliches Lächeln von der Ehefrau.

Eine Quizfrage als Einschub (es gibt nichts zu gewinnen): Um welchen Film handelt es sich? Cineasten wissen es sofort, und wer mehr als drei Versuche in der Suchmaschine braucht, scheidet aus, denn eigentlich ist es viel zu einfach. Aber weil der Name des Thrillers bei diesem kurzen Dialog nicht fiel, denn er war ja deutlich auf dem Cover der DVD zu lesen, musste also auch nicht ausgesprochen werden, werde ich ihn hier jetzt auch nicht verraten; so viel Spaß darf sein.

Der Mann bedankte sich, sagte zur Gattin "kaufen wir", schaute mich dann aber eher nachdenklich an und fragte: "Sind Sie nicht der Leser-Obmann von der Freien Presse?" Wie gesagt, das war das zehnte Mal, und ich nickte und lächelte, während ich sagte: "Das stimmt." Und auf einmal spürte ich (ganz dezent und nicht heftig) den Ellbogen der Frau in meiner Seite. Wieder schaute sie über die Gläser ihrer Brille (trotz der diesmal eher geringen Entfernung zu meinem Gesicht), während sie sagte: "Sagen Sie mal, junger Mann, das gestern in der Zeitung über Heidi Klum und ihrem Mann, dieser lange Bericht und dann auch noch das riesengroße Foto, musste das wirklich sein? Wen interessiert das denn, dieser Klatsch und Tratsch, wer will das denn wissen? Wenn ich über so etwas informiert werden will, dann kann ich mir doch die (...) kaufen, oder?" Das wirklich nette Gespräch mit den beiden über die Seite "Aus aller Welt" in der "Freien Presse" hat noch etwa fünf Minuten gedauert und endete mit dieser Bitte des Seniorenpaares: "Mehr über Volksmusik."

Abschließend noch dieser Hinweis: Eigentlich ist es mir elf Mal passiert, dass mich Menschen auf der Straße oder im Zug angesprochen haben und von mir wissen wollten, ob ich es tatsächlich bin. Nur bei dem einen Mal war ich es wirklich nicht, obwohl es mir sehr geschmeichelt hat, dass die Frau an der Kasse im Supermarkt von mir gedacht hatte, ich sei "Sir Vival". (Ich kann es nicht lassen: Mit wem hat mich die Frau verwechselt? Es gibt wieder nichts zu gewinnen.)

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