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Die Welt verstehen, na klar, aber das?

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Weil ich diese Redewendung selbst von Zeit zu Zeit verwende, wenn sie genau zum Ausdruck bringt, was ich gerade denke und fühle, weiß ich besonders um ihre Bedeutung, wenn Leser am Telefon zu mir sagen: "Ich verstehe die Welt nicht mehr." Heute habe ich sie zweimal wörtlich gehört und einmal in der Variante "ich verstehe nur noch Bahnhof". Drei kleine Episoden dazu gibt es diesmal aber trotzdem nicht, denn es ging immer um dasselbe Thema: "Wahlrecht verstößt gegen die Verfassung", lautete heute die Überschrift des Aufmachers auf der Titelseite. Die Kritik der Anrufer lässt sich leicht zusammenfassen:

Die Bundesregierung wird vom Bundesverfassungsgericht (sogar mit einer Frist) aufgefordert, ein neues Bundeswahlgesetz zu erlassen, weil das alte teilweise gegen die Verfassung verstoßen hatte. Mit ihrer Mehrheit im Bundestag setzen die Fraktionen von CDU/CSU und FDP ihren Gesetzesentwurf durch. Nur ein Jahr später kassiert das Bundesverfassungsgericht das Gesetz, weil es bei der Chancengleichheit der Parteien gegen die Verfassung verstößt. Dies waren die Fragen der drei Anrufer:

Erstens: Warum kommt in der Regierung niemand auf die Idee, das Gesetz noch vor der Verabschiedung durch den Bundestag daraufhin überprüfen zu lassen, ob es verfassungsgemäß ist?

Zweitens: Warum schreitet das Bundesverfassungsgericht nicht ein, wenn es im Vorfeld bei der doch öffentlich geführten Debatte über das neue Bundeswahlgesetz merkt, dass dort etwas schief laufen könnte?

Drittens: Wundern sich die Politiker immer noch darüber, dass wir Wähler ihnen das Vertrauen entziehen?

Es kommt selten vor, aber heute ist es passiert: Ich habe den drei Lesern in ihrer Kritik vorbehaltlos zugestimmt und am Ende jedes Gesprächs gesagt: Ich verstehe die Welt nicht mehr; genau so hat es sich bei mir angefühlt.

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