Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Leider, leider: Ich bin "e weng" mal weg

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Mein Plan war dieser: Weil ich hier jetzt etwas mitteilen muss, wollte ich eins der Gespräche mit Lesern heute zwischen 10 und 12 Uhr zum Anlass dafür nehmen beziehungsweise eine Brücke zu der Information schlagen, um die es mir gleich gehen muss. Das war gar nicht so einfach, geklappt hat es dann beim dritten Versuch:

Episode 1: "Ich möchte Sie auf einen Fehler in der Zeitung aufmerksam machen", sagte ein Anrufer und fragte mich, ob er mir den Satz vorlesen könne, in dem er den Fehler gefunden habe; ich hatte nichts dagegen, der Leser las: "Der 24-Jährige war (...) einer Steife aufgefallen (...)." Sofort war mir klar: Da fehlt ein Buchstabe, und der Anrufer war froh, dass ich das sofort erkannt hatte und darüber nicht weiter diskutieren wollte. Gesprochen haben wir dann noch über so genannte Faselfehler in der Zeitung. Ich argumentierte, und der Mann am anderen Ende der Leitung sagte: "Ich weiß, beim Arbeiten fallen Späne." Und ich fügte in Gedanken hinzu: Und wer viel hobelt, darf auch mal ...

Episode 2: "Weil es bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen passiert ist, dachte ich mir, ich rufe Sie mal und teile Ihnen das mit", sagte eine Anruferin und ergänzte diesen Satz um die eigentliche Information: "Die Zeitung hatte heute wieder in der Mitte von oben nach unten einen Knick, so dass ich bei einigen Worten an beiden Seiten kräftig ziehen musste, um die Buchstabe überhaupt erst lesen zu können." Ich habe versucht, der Leserin zu erklären, mit welch großem technischen Aufwand die Zeitung gedruckt, gefaltet und verpackt wird, bevor sie am frühen Morgen in den Briefkästen landet, und ich habe hinzugefügt, dass das schon mal passieren kann, das dort ein kleiner Knick ist, der da nicht hingehört. Die Frau verstand das, wollte aber diesen Satz unbedingt noch sagen: "Bitte richtigen Sie Ihren Kollegen aus, dass sie sich bei meiner Zeitung bitte etwas mehr Mühe geben, damit das nicht so oft passiert. Ich bin nämlich schon über neunzig, und meine Augen sind nicht mehr die besten." Also, liebe Kollegen im Druckhaus: Die Zeitung von Frau Z. in P. bitte ohne Knick in der Mitte von oben nach unten produzieren, die treue Leserin wird es Euch danken." Und ich weiß ganz genau: Solche Gespräche mit netten (älteren) Damen werden mir fehlen, wenn ich ...

Episode: 3: Dem Leser ging es um die Frage, ob er das hinnehmen muss, dass in dem Stadtteil, in dem er wohnt und zu dem auch eine Gartenanlage gehört, häufig private Feuerwerke gezündet werden, was ihn stört, weil er davon nicht hält und weil der Krach ihm auf die Nerven gehe. Einen O-Ton kann ich leider nicht bieten, weil der Anrufer ein Erzgebirger war und er sich der in dieser Region zum einen weit verbreiteten, trotzdem innerhalb von wenigen Kilometer häufig recht unterschiedlichen Mundart bediente. Verstanden habe ich so ungefähr die Hälfte, in Schriftform wiedergeben geht aber gar nicht, bis auf diese eine kleine Ausnahme (mit Hilfe von Kollegen): Man möchte doch "e weng" seine Ruhe haben, teilte mir der Mann in der Leitung mit. Womit ich bei der eigentlichen Botschaft dieses Blogeintrags bin:

Ich bin dann "e weng" mal weg und melde mich hier erst am 6. August zurück.

Und weil man dort, wo ich her komme, dies zu allen Tageszeiten sagt, ob man kommt oder geht, fallen mir diese Worte jetzt leicht.

Moin, moin

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.