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Niemals in den Container, aber wohin damit?

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Ein Umweltskandal von bislang noch unbekanntem Ausmaß zeichnet sich ab, nachdem eine Leserin heute zu mir gesagt hat: "Niemals würde ich das tun, kein Mensch macht das, das geht gar nicht." Aber ich will das Pferd nicht von hinten aufzäumen, so begann diese spektakuläre Enthüllung:

 "Können wir mal über die Nachricht 'H&M nimmt gebrauchte Kleidung' auf der Seite Wirtschaft von heute reden?", fragte mich die Anruferin und erhielt von mir dazu natürlich grünes Licht, auch wenn ich meine eigene Meinung zu dieser Modekette habe und diese Läden nur unter Androhung von Sanktionen bislang betreten habe. Das Anliegen der Frau am anderen Ende der Leitung stimmte mich uneingeschränkt froh: "Das ist doch wieder nur eine Werbeidee, weil man die Kunden anlocken will mit den 15 Prozent Rabatt auf einen neuen Artikel", sagte sie und fügte hinzu: "Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Unternehmen tatsächlich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten will, in dem es verhindert, dass weniger Textilien auf dem Hausmüll landen."

Darüber hinaus sei sie sich auch sicher, sagte die Leserin weiter, dass Menschen mit viel Sinn für den Umweltschutz und beziehungsweise oder einem sozialen Gewissen garantiert lieber die nicht mehr gebrauchten Kleidungsstücke dort abgeben würden, wo sie einer sinnvollen Weiternutzung oder Weiterverarbeitung zukommen oder entsprechend umweltschonend entsorgt werden können. Container für Altkleider gäbe es doch in jeder Stadt ausreichend, falls man nicht direkt eine Kleiderkammer ansteuern möchte, meinte die Anruferin.

Zwischenbemerkung: Vor ein paar Tagen habe ich, als ich in meiner Wohnung die Polster meines Sofas zur Seite gelegt habe, um gründlicher mit dem Staubsauger ans Werk gehen zu können, tief vergraben in einer Ritze ein gebrauchtes Kleidungsstück gefunden, das dort offensichtlich (angesichts des Zustandes) schon länger lag, weshalb ich die Entscheidung traf: Weg damit. Was die Frage aufwarf: Aber wohin? Daran musste ich denken, als ich die Leserin fragte:

"Und wie halten Sie es mit der Unterwäsche? Geben Sie die auch in den Kleidersack oder schmeißen Sie sie in einen Kleidercontainer?" Ich hörte ein lautes Ansaugen von Luft, dann diesen Satz: ""Niemals würde ich das tun, kein Mensch macht das, das geht gar nicht." Nun konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen, die sich aufdrängende Frage zu stellen: "Und wohin kommt die Unterwäsche, wenn Sie nicht mehr getragen werden soll?" Die Antwort kam dann etwas kleinlauter: "In den Hausmüll, aber richtig ist das eigentlich nicht, da haben Sie recht." Und dann habe, weil ich es wollte und diese Idee plötzlich gut fand, der Anruferin eine Rechnung aufgemacht: "In Deutschland leben zurzeit rund 80 Millionen Menschen, und wenn jeder jährlich nur einen einzigen Slip entsorgt, was ich für durchaus realistisch halte, auch wenn es dazu sicherlich keine statistischen Erhebungen geben wird, dann muss man sich den Berg an Unterwäsche nur einmal vorstellen, um die Schlussfolgerung zu ziehen, dass das nicht sein sollte." Die Frau am Telefon schwieg ein paar Sekunden, dann sagte sie: "Die Sache wird ja noch schlimmer, denn es gibt schließlich nicht nur Schlüpfer." Nach einer weiteren kurzen Pause hörte ich noch dies: "Unter die von Männern wiegen außerdem viel mehr."

Also geht jetzt von diesem Blog aus die Forderung in die Welt: Eine sinnvolle und umweltschonende Möglichkeit zur Entsorgung von Unterwäsche gehört auf die Agenda der verantwortlichen Stellen in Politik und Wirtschaft.

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