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Wie gehabt: Mal sehen, was dann passiert

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Nur zwei Gespräche mit Lesern hat es heute gedauert, bis ich mir, weil sich ein anderslautender Gedanke in meine Gehirnwindungen geschlichen hatte, denn schließlich hatte man einen vermeintlichen Weltuntergang überstanden, ganz sicher sein konnte: Das neue Jahr fängt für mich im Büro genau dort an, wo das alte aufgehört hatte, nämlich: "Ich habe mich mal wieder sehr  geärgert", sagte die erste Anruferin und erzählte mir von ihrem Problem.

Episode 1: "Das in der Zeitung abgedruckte Fernsehprogramm stimmte nicht mit dem überein, was in der Glotze dann tatsächlich zu sehen war", erklärte mir die Leserin den Grund ihres Ärgers. Zunächst versuchte ich es mit der einfachsten Erklärung, meistens trifft sie zu: "Manchmal ändern die Sender ihre Programme wegen aktueller Ereignisse, und darauf kann eine Tageszeitung, die in der Nacht zuvor gedruckt wird, dann natürlich nicht mehr reagieren." Doch die Frau in der Leitung widersprach vehement: "Aber in der Fernsehzeitschrift stand doch die richtige Sendung, also muss doch bei Ihnen etwas falsch gelaufen sein." Sie nannte mir den Tag, den Sender und den Film, den sie vermisst hat, und ich versprach: "Ich kläre das und rufe Sie zurück." Das sei nicht nötig, meinte die Anruferin, sie habe nur mal ihrem Ärger freien Lauf lassen wollen. Das akzeptierte ich, damit war das Gespräch beendet. Doch ich habe trotzdem kontrolliert, und jetzt wird es etwas kompliziert: Der Tag, den die Frau mir genannte hatte, war ein Samstag. Der von ihr erwähnte Spielfilm, der auch in der Fernsehbeilage "rtv" angekündigt war, lief auch, allerdings am Sonntag. Das Fernsehprogramm des Sonntags stand korrekt in der Zeitung, während an dem Samstag tatsächlich die Sendung zu lesen war, von der die Leserin meinte, das sie statt des Films ausgestrahlt worden sei. Ich formuliere den Sachverhalt als Frage: Was hat die Leserin falsch gemacht? Kleine Hilfestellung: Sonntags erscheint die "Freie Presse" nicht.

Episode 2: "Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich bin ein bisschen verzweifelt", sagte eine andere Leserin nur wenige Minuten später und fragte mich: "Können Sie mir helfen, einen Rat geben, was ich jetzt machen soll?" Das Problem der Anruferin: In der einen Hand hielt sie einen Brief, den sie ihrer in München lebenden Tochter schicken wollte, und in der anderen Hand eine 55-Cent-Briefmarke. Ihre Fragen: "Die Post hat doch zum Jahreswechsel das Porto auf 58 Cent erhöht. Wie um Himmelswillen soll ich jetzt diese Differenz aufkleben? Es wird doch wohl keine Marken im Wert von drei Cent geben, oder? Da würde sich die Post doch wohl kulant zeigen, was meinen Sie?" Klarer Fall: "Das weiß ich auch nicht, aber ich kläre das und rufe sie zurück", sagte ich und rief den für Briefmarken zuständigen Fachredakteur an. Seine Antwort teilte ich nur wenige Minuten später der Leserin mit, und es war nicht die, die sie hören wollte: "Sie müssen zur Post gehen und sich eine Drei-Cent-Briefmarke kaufen, sonst muss ihre Tochter das Nachporto zahlen." Die Reaktion der Frau auf diese Mitteilung will ich nicht verschweigen: "Ich nehme jetzt drei Centstücke und klebe sie mit Tesa direkt neben die Briefmarke. Und dann wollen wir mal sehen, was passiert." Sie versprach, mich anzurufen, ob die Tochter den Brief erhalten hat.

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