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Eine berufliche Identitätskrise hat dieses Gespräch bei mir nicht gerade ausgelöst, doch ins minutenlange Grübeln über das journalistische Selbstverständnis von Redakteuren im Allgemeinen und von mir im Besonderen bin ich doch etwas geraten. Dabei war es eigentlich ein erfreulicher Anruf mit einer positiven Botschaft, in diesem Sinne fing die Unterhaltung dann auch an: "Ich möchte Ihnen mal ein großes Lob aussprechen", sagte die Leserin in der Leitung und fügte hinzu: "Und ich möchte bitte, dass Sie das vor allem auch den dafür verantwortlichen Kollegen mitteilen."

Gefreut hatte sich die Anruferin über drei Berichte zu diesen Themen: Die Zahl der alkoholkranken Kinder und Jugendlichen in Deutschland nimmt immer weiter zu, nach dem Rücktritt des Papstes muss ein neues Oberhaupt der Katholiken gewählt werden, und das Adoptionsrecht muss neu geregelt werden, damit homosexuelle Paare nicht weiter benachteiligt werden. Alles nicht gerade einfacher und leichter Stoff, habe ich mir noch in Gedanken gesagt, weil ich gespannt war, worauf die Leserin hinaus wollte, doch in der Sache selbst, über die in den Artikeln berichtet worden war, wollte sie mit mir gar nicht reden. Ihr ging es mehr ums Prinzip: "Diese drei Berichte waren verständlich in ihrer Sprache, einfach und leicht nachvollziehbar strukturiert, haben auf komplizierten Satzbau ebenso wie auf Fachausdrücke verzichtet und Details immer gleich erklärt und waren in jeder Beziehung unterhaltsamer Leserstoff."

Während ich noch mit meiner Überraschung zu tun hatte, weil ich vorbehaltloses Lob eher selten höre und höchstens mal konstruktive Kritik in meinen Kurzprotokollen notieren darf, kam die Anruferin zu ihrem abschließenden Fazit: "Es wäre schön, wenn ich mehr solche Artikel auf auf anderen Seiten in der Zeitung lesen würde. Bitte richtigen Sie das dem Chefredakteur aus, und Sie müssen mich auch nicht zurückrufen, um mir zu sagen, was er darauf geantwortet hat." Das versprach ich natürlich, wir haben uns daraufhin freundlich voneinander verabschiedet. Die Unterhaltung hat gerade einmal vier Minuten gedauert; aber sie wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Denn die Artikel "Alkohol macht Kinder krank", "Wie wird der neue Papst gewählt?" und "Homosexuelle dürfen adoptieren" standen alle auf der Seite "Kinder & Co", auf der regelmäßig als letzte Seite der Beilage "Wochenende" ein wichtiges Thema der vergangenen Tage noch einmal so in die Zeitung kommt, dass der Lesernachwuchs es ohne Probleme auch verstehen kann. Wenn nun eine erwachsene und offensichtlich am Zeitgeschehen stark interessierte Leserin sich mehr solche Artikel auf allen anderen Seiten wie Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport wünscht, dann ...

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