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Kaum noch vorstellbar: Leben ohne Netz
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Es gab ein Leben vor dem Internet. Wenn ich junge Leute danach frage, ob sie sich das überhaupt vorstellen können, erhalte ich, wenn überhaupt, höchstens erstaunt blickende große Augen oder ein Achselzucken als Antwort. Meine Vermutung: Wer jünger als zwanzig ist, dürfte sich kaum noch daran erinnern können, dass das Netz keine Rolle in seiner unmittelbaren Umgebung gespielt hat. Und es gibt die Menschen, die sich zwar daran erinnern können, welche Rolle beispielsweise Telefonbücher, Telegramme oder Versandhauskataloge in ihrem Leben einmal gespielt haben, doch ist auch bei ihnen das Internet im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte ein Selbstverständlichkeit geworden. Und dann gibt noch diesen ganz besonderen Personenkreis, deren Mitglieder das Netz nicht nutzen, weil sie es nicht können oder weil sie es (aus welchen Gründen auch immer) nicht wollen. Darauf will ich hinaus: Diese Gruppe von Menschen ist vielleicht viel größer, als wir uns das vorstellen können. Denn es vergeht so gut wie kein Tag, an dem mich nicht Leser anrufen, weil sie eine Frage haben, die ich innerhalb weniger Sekunden beantworten kann, weil die Suchmaschine mir die erforderlichen Informationen sofort liefert. Diese drei Gespräche habe ich gestern und heute geführt:
Episode 1: "Es geht mir um den Artikel über eine Schirmmacherin", sagte eine Leserin; ich konnte mich daran erinnern, der Bericht stand auf der Seite Zeitgeschehen, und während die Frau in der Leitung den nächsten Satz sprach, hatte ich (über e-Paper) den Artikel schon auf dem Bildschirm. "Sie müssen wissen, dass ich kürzlich auf dem Speicher einen alten Regenschirm gefunden habe, der vermutlich meiner Großmutter gehört hat, und den ich gern wieder hergerichtet haben möchte." Innerhalb der Sekunden, während mir die Anruferin den Schirm etwas näher beschrieb, hatte ich den Bericht überflogen, den Namen der Schirmmacherin entdeckt und ihn (mit An- und Abführung) in die Suchmaschine eingegeben. "Und nun wollte ich Sie fragen, ob Sie mir helfen können, mit dieser Frau einmal in Kontakt treten zu können", formulierte die Leserin ihr Anliegen und war tatsächlich sekundenlang sprachlos, weil ich erwiderte: "Haben Sie einen Stift zur Hand? Ich gebe Ihnen mal die vollständige Anschrift und die Telefonnummer durch."
Episode 2: "Die Karikaturen auf der vierten Seiten begeistern mich immer wieder aufs Neue, ich würde dem Herrn Tomicek gerne mal ein Lob zukommen lassen, kann ich Ihnen den Brief schicken und Sie leiten ihn dann an den Zeichner weiter?", fragte mich eine Leserin. Die Suchmaschine lieferte mir schon nach den ersten vier Buchstaben die Homepage des Karikaturisten, weshalb ich antworten konnte: "Ich kann Ihnen auch die Anschrift sagen, dann können Sie ihm direkt schreiben, oder ich gebe Ihnen die Telefonnummer, damit Sie ihn anrufen und direkt mit ihm sprechen können."
Episode 3: "In dem Sonderteil für die Alten (Anmerkung: Gemeint ist die Beilage "60+ - Die besten Jahre") war ein Notrufhandy abgebildet, das scheint nicht so kompliziert zu sein, sieht auch noch schick aus, das hätte ich gerne, können Sie mir da bitte mal weiterhelfen?", fragte mich eine Leserin; ich konnte. In dem Text stand der Name des Herstellers, den ich zusammen mit dem Stichwort "Notrufhandy" in die Suchmaschine eingab, und zwei Klicks später war ich dann schon beim selbsternannten Markführer für den Internethandel gelandet, wo ich die erforderliche Information las und weitergab: "Es gibt da verschiedene Modelle ab 60 Euro aufwärts." Die Frau in der Leitung fragte mich: "Was meinen sie damit, es gibt da ..." Innerhalb von drei Sätzen habe ich der Anruferin das Einkaufen im Internet erklärt; einschließlich der Möglichkeiten zu bezahlen. Die Leserin schwieg, dachte wohl nach, sagte dann einen Satz, dessen erste Hälft lautete: "Ich wohne in Chemnitz und ..." Die zweite Hälfte durfte sie nicht sagen, weil ich sie unterbrochen habe: "Nein, ich kann das Notrufhandy nicht für Sie bestellen."
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