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Wenn beide rollen, der Ball und der Rubel

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Alle reden (und schreiben) vom FC Bayern und Uli Hoeneß, von Mario Götze und seinem Verrat an Schwarzgelb, von der Champions League und der Möglichkeit eines deutschen Finales - und der Leserobmann schweigt, schreibt nicht ein einziges Wort dazu? Das hat seinen Grund: Fußball interessiert mich wenig bis gar nicht, und die millionenschwere Steuerhinterziehung eines nach Macht und Geld strebenden Spielers und Zockers ist für mich ein Übel unserer Zeit, das ich höchstens noch zur Kenntnis nehme, weil ich mich nicht ärgern will, wenn ich darüber länger nachdenken würde. Aber verschweigen will ich auch nicht, was die Leser mir zu diesen Themen mitgeteilt haben. Die sind Auszüge daraus:

"Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen", meinte eine Leserin zum Geldverstecken des FC-Bayern-Präsidenten und erzählte mir von einer Bekannten, die Ärger mit dem Finanzamt bekommen hatte, weil sie als Freiberuflerin bei der Angabe der dienstlichen Fahrten mit dem Auto einen Fehler gemacht hatte.

"Ich bin stinksauer, weil das Bayern-Spiel im Fernsehen nicht zu sehen, und für so was bezahle ich Gebühren", ärgerte sich ein Leser und beantwortete meine Frage nach dem Bezahlsender Sky ebenso knapp wie deutlich: "Zu teuer."

"Solche Stammtischparolen gehören nicht in die Zeitung", kommentierte ein Leser den Bericht "Götze auf dem Sprung zu Bayern" und das darin enthaltene Zitat des Großvaters, der gesagt hat: "Es ist meine größte Hoffnung, dass er bloß nicht zu den Bayern geht."

"Sind eigentlich alle Sportredakteure bei der Zeitung ausnahmslos Fans der Bayern?", wollte ein Anrufer von mir wissen; ich konnte ihm die Frage nicht beantworten, allerdings habe ich dem Leser auch gesagt, dass ich mich nicht um eine Antwort bemühen werde, weil ich sein Anliegen für eine Suggestivfrage halte, was ich dann, weil der Mann in der Leitung dieses Wort nicht kannte, so erläutert habe: "Ich habe Ihre Kritik wegen der aus Ihrer Sicht etwas einseitigen Berichterstattung zur Kenntnis genommen und werde sie weiterleiten."

"Wenn man die Steuerverschwendung in unserem Land genauso an den Pranger stellen würde wie die Steuerhinterziehung, würde es uns allen vermutlich viel besser gehen und wir könnten zufriedener mit dem auskommen, was uns zur Verfügung steht", meinte einer Leserin, die bekannte, weil ich sie danach gefragt habe, dass sie sich nicht für Fußball interessiere.

Ein Leser verglich die Profifußballer mit den Damen des horizontalen Gewerbes, doch verbietet mir der Respekt, den ich gegenüber beiden Berufen habe, dass ich jetzt aus den Ansichten dieses Mannes zitiere, weil seine Wortwahl überwiegend einen offensichtlich gewollt zotigen Beigeschmack hatte; ich bitte um Verständnis.

"In meinen Augen kann er als Steuerbetrüger nicht weiter Präsident des FC Bayern München sein, sondern höchstens Präsident der Grasshoppers Zürich", meinte ein Leser, und ich habe diesen Hinweis nur zur Kenntnis genommen, weil ich ihn nicht verstanden habe und eine versteckte Komik darin nicht entdecken konnte, was mich noch mehr verwirrt hat, nachdem ich dank der Suchmaschine erfahren habe, dass es den Verein Grasshoppers Zürich tatsächlich gibt; allerdings habe ich mir dann nicht mehr die Mühe gemacht herauszufinden, wie dieser Verein zu seinem Namen kam.

Eins der kürzesten Gespräche mit Lesern überhaupt war dies: "Sie haben doch sicher auch das Spiel gestern Abend verfolgt", sagte ein Leser und hört von mir: "Nein, tut mir leid." Wir haben uns aber noch freundlich voneinander verabschiedet.

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