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Ironie ist Humor der etwas anderen Art

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Was Leser dazu bewegt, mich über ihre Kritik an Artikeln in der Zeitung oder ihre Mitteilung über einen Fehler in einem Bericht mit dem Versuch zu informieren, möglichst ironisch zu sein und das auch noch über die Maßen originell zu tun, weiß ich immer noch nicht; einen gemeinsamen Nenner für diesen Beweggrund habe ich nach all den Jahren immer noch nicht gefunden. Auch die drei Beispiele von heute haben mich nicht weitergebracht.

Episode 1: "Nun haben sie so viele schöne Berichte und Fotos über den Titelgewinn des FC Bayern München und die außergewöhnliche Leistung des Trainers in der Zeitung, aber wohl sensationellste Nachricht habe ich nirgendwo gelesen", sagte ein Anrufer und machte mich damit zunächst ziemlich neugierig; umso bitterer war für mich die Enttäuschung, denn der Mann meinte: "Dass Jupp Heynckes ein außergewöhnlicher Trainier ist, belegen sie nachvollziehbar mit dem Artikel, doch dass es ihm gelungen ist, schon vor seiner Geburt für eine Meisterschaft verantwortlich gewesen zu sein, ist für Sie keiner weiteren Würdigung wert." Des Rätsels Lösung: In dem Artikel "Das deutsche Duell" war dieser Satz mit einem Tipp- beziehungsweise Schreibfehler zu lesen gewesen: "Mit Real Madrid gewann er 1998 die Champions League, hinzu kommen drei Meistertitel mit den Bayern (1998/1919/2013)." Witzig fand ich den Hinweis eher weniger.

Episode 2: Die langfristigen Wettervorhersagen des Diplom-Meteorologen Dominik Jung waren schon häufig für Leser ein Grund, mich anzurufen und mit mir über den Sinn und Zweck solcher Prognosen über einen Zeitraum von mehreren Monaten zu sprechen. Seine Kritik über die Zuverlässigkeit der Vorhersage vom Februar dieses Jahres hat ein Leser folgendermaßen formuliert: "Ursprünglich wollten wir uns im Mai erholen, aber daraufhin haben wir die Urlaubsplanung geändert. Denn seit Jahren vertrauen wir den langfristigen Voraussagen unserer Wettergurus blind und fahren stets gut dabei, indem wir uns auf das Gegenteil einstellen."

Episode 3: "Ich würde Ihnen gern erzählen, was ich mir in den vergangenen Monaten so alles gekauft, ich meine was ich mir so geleistet habe von meinem Geld", sagte eine Leserin und wollte schon losgehen, als ich sie doch noch unterbrechen konnte: "Das dürfen Sie gern tun, aber würden sie mir freundlicherweise sagen, warum Ihnen das gerade ein Anliegen ist", fragte ich und wartete gespannt auf die Antwort. "Weil ich am Samstag den Artikel über das Konsumklima gelesen und da erfahren habe, das der Sachse in einem Jahr durchschnittlich 16.017 Euro für den privaten Konsum ausgegeben hat", sagte die Frau in der Leitung und fügte hinzu: "Diese Zahl kann ich nicht stimmen, denn ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, der so viel Geld überhaupt verdient geschweige denn eine solche Summe für sich selbst ausgeben kann." Nachdem wir noch eine Weile über den Informationsgehalt von Durchschnittswerten gesprochen haben und ich ihr das Zustandekommen solcher Zahlen erklärt habe, hat die Leserin dann doch verzichtet, mit zu berichten, was sie sich in den vergangenen Monaten gekauft hat.

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