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Sicher wichtig, aber ich weiß nicht warum

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Nach Gesprächen am Telefon ist das kein Problem: Wenn Leser mir eine Information mitgeteilt haben, ohne diese weiter zu kommentieren, und ich nicht mal den Hauch einer Ahnung habe, warum sie das getan haben, dann mache ich in meiner Protokolldatei eine kurze Notiz dazu, weil ich hoffe, dass mir noch eine Idee kommen wird, was diese Information mir der Zeitung zu tun haben könnte, aber meistens habe ich das nach wenigen Minuten dann doch vergessen. Wohlgemerkt: Ich frage immer nach und möchte den Grund wissen, aber die Anrufer hüllen sich in Schweigen. Kürzlich beispielsweise hat mir ein Mann gesagt: "Ich möchte mir einen tragbaren Computer kaufen, der über einen Anschluss für ein Modem verfügt", sagte er und schwieg, worauf ich geantwortet habe: "Sie sind mit der Freien Presse verbunden und sprechen mit dem Leserobmann." Damit hatte ich, ohne zu wissen, dass dies der Fall sein wird, das Ende des Gesprächs eingeleitet, denn der Anrufer sagte noch: "Sie können mir also auch nicht weiterhelfen", und er legte auf.

Bei Briefen - das sind auf Papier niedergeschriebene Nachrichten, die mich über einen Zustelldienst erreichen - ist das allerdings anders: Wenn mir ein Leser etwas mitteilt und nur "Zu Ihrer Information" als Grund nennt, kann ich das Schriftstück nicht einfach so zu den Akten legen, sondern lege es auf den Stapel (man möge diesen Anglizismus verzeihen) "unfinished business" (Zurzeit exakt 1,4 Zentimeter hoch), wo es mich dann noch Tage oder auch schon mal Wochen daran erinnert, dass ich immer noch nicht weiß, warum ich diese Information erhalten habe. Ich gebe zu, dass das tatsächlich etwas kryptisch klingt, doch wollte ich diese Einleitung schreiben, damit ich berichten kann, was ich seit heute weiß, denn ein Leser hat es mir verraten:

Vor 30 Jahren musste ein alleinstehender Mann in Chemnitz für eine 40,33 Quadratmeter große 2-Raum-Wohung in der Platte (Anmerkung: Ein aus Betonfertigteilen errichtetes Großgebäude meistens in einer Großwohnsiedlung) exakt 54,10 Mark monatlich bezahlen; die Miete betrug 28,80 Mark, für die Heizung (drei Heizkörper für Fernheizung) waren 15,73 Mark zu entrichten, das warme Wasser kostete 3,93 Mark und die Einbaumöbel schlugen mit 5,60 Mark zu Buche; der Posten "Sonstiges" verschlang noch einmal 0,04 Mark.

Die Kopie des "Nutzungsvertrages" liegt seit einigen Stunden ganz oben auf dem Stapel  "unfinished business".

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