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Ein Leser wollte heute von mir wissen: "Können Sie mir sagen, wann die Heizölpreise steigen?" Bevor ich über eine Antwort nachdenken wollte, habe ich von dem Leser zuerst wissen wollen, wie er darauf kommt, die Zeitung anzurufen und diese Frage zu stellen. "Sie haben doch jeden Mittwoch die Heizölpreise im Wirtschaftsteil abgedruckt, also muss es doch bei Ihnen auch jemanden geben, der sich damit auskennt", bekam ich als Antwort. Dass wir diese Angaben von einer Agentur erhalten, also nur veröffentlichen, und dass es in den Reihen der Redaktionsmitglieder weder einen Experten für den Markt der fossilen Brennstoffe gibt, noch ein Kollege aus dem Ressort Wirtschaft über die Gabe der Prophezeiung verfügt, habe ich ihm gesagt, weil mir dies am sinnvollsten erschien: "Wenn es wieder kälter wird und die Menschen wieder heizen müssen, werden sicher auch die Heizölpreise steigen", sagte ich und bot dem Leser dies noch an: "Wenn Sie mögen, kann ich Sie noch mit dem für die kurz-, mittel- und langfristigen Wettervorhersagen zuständigen Fachredakteur verbinden." Das aber wollte der Anrufer nicht, er hat sich verabschiedet und aufgelegt.

Ein Leser wollte gestern von mir wissen: "Also ehrlich gesagt verstehe ich das nicht. Wenn eine Mannschaft mal ein paar Begegnungen hintereinander schlecht spiel, wird gleich der Trainer entlassen. Warum ist das so? Warum werden nicht die Spieler ausgewechselt, denn sie haben doch verloren, weil sie schlechter gespielt haben als die Gegner?" Nun bin ich alles andere als ein Fußballfan, auch weiß ich über diese Sportart nur wenig, und das habe ich dem Anrufer auch gesagt und ihn gefragt, ob er nicht lieber mit einem Kollegen vom Sport über dieses Thema reden möchte; er wollte nicht, er wollte mir mit sprechen, also gut. Er vermute, sagt der Leser in der Leitung weiter, dass die Fußballvereine sich immer für die einfachste Lösung entscheiden und mit dem Trainier den Sündenbock finden, dem man die Schuld besonders leicht in die Schuhe schieben kann. Doch das könne und dürfe nicht sein, weil sich so ein Verein - trotz der Meinungsverschiedenheiten innerhalb der verschiedenen Ebenen - immer als ein Team verstehen müsse, das ein und dasselbe Ziel verfolgt: Guten und erfolgreichen Fußball zu spielen. Deshalb gehe er davon aus, erzählte mir der Mann weiter, dass es hinter den Kulissen vermutlich immer andere Gründe für eine Trainerentlassung geben dürfte. Und dann hat er noch gesagt: "Im Schacht musste ich mit den Kumpels zusammenarbeiten, auch wenn es über Tage beim Tanz schon mal eine Schlägerei gegeben hat. Unter Tage mussten wir uns hundertprozentig aufeinander verlassen können. Und so habe ich es gelernt, auch mit Menschen, die ich nicht mag oder die anders als ich denken und leben, gut auszukommen. So muss es im Leben sein, so sollte es auch bei den Fußballvereinen sein. Manchmal muss einer eben nachgeben, damit man gemeinsam Erfolg hat."

Ein Leser hat Anfang der Woche diese Zeilen gedichtet und mir mitgeteilt: "Die Bürger gehen alle paar Jahre zur Wahl und haben doch immer die gleiche Qual. Welche Parteien wählen wir bloß? Wir sind hoffnungs- und orientierungslos." Und ich muss gestehen: Wenn nicht gerade heute auf der Seite Kultur in der "Freien Presse" die Verse "An seine Spröde" von Johann Wolfgang von Goethe zum "Gedicht der Woche" auserkoren worden wären, würde ich jetzt nicht der Versuchung widerstehen können, angesichts der Vielzahl an sich reimenden Kommentaren von Lesern auch hier in meinem Blog von heute an eine "Gedicht der Woche" vorzustellen. Und übrigens: Der vorherige Satz war der Start meiner neuen Reihe mit dem Titel "Doppelte Verneinung - Was will der Mensch uns sagen?". (Fortsetzung folgt)

Ein Leser wollte heute von mir wissen, welche politischen Ziele die Rentner Partei Deutschland verfolgt. "Ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass man Sie anrufen darf, wenn man Fragen zur Bundestagswahl hat", hatte er seiner Frage vorangestellt. Meine Telefonnummer steht tatsächlich am Ende der Artikel innerhalb der Reihe "Bundestagswahl 2013: Parteiprogramm im Vergleich" im Serviceabspann, also hatte der Anrufer ein Recht darauf, eine Antwort zu bekommen. Weil ich mir aber ganz sicher war, dass die Kollegen in der Redaktion diese nicht veröffentlichen würden, habe ich dem Mann in der Leitung geantwortet; ich habe die Homepage der Rentner Partei Deutschland aufgerufen, sofort die Kurzfassung des Parteiprogramms gefunden und diese dem Anrufer vorgelesen; nach wenigen Minuten war ich am Ende angelangt, der Leser war zufrieden, hat sich bedankt und wollte sich verabschieden, als ich auf die Idee kam, noch diese Fragen zu stellen: "Interessiert sie noch ein anderes Parteiprogramm, wollen Sie die Gelegenheit nutzen, da Sie mich gerade an der Strippe haben?" Meine Vorschläge waren die zur Wahl zugelassenen Parteien "Die Violetten; für spirituelle Politik", "Partei Bibeltreuer Christen", "Partei der Nichtwähler" und "Partei der Vernunft". Aber der Mann in der Leitung hatte kein Interesse, er sei Rentner, sagte er mir, und möchte davon ausgehen, dass die Partei, der er seine Stimme gibt, sich vor allem für seine Interessen einsetzt.

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