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Das war endlich mal wieder ein Vormittag, an dem ich um kurz nach zwölf aufgestanden bin und das Fenster (leider nur zum Hinterhof mit einem großen Parkplatz und ohne Grün, dafür aber mit Haltstelle für Raucher) aufgemacht, in die Hände geklatscht und mit lauter Stimme gesagt habe: "Wir sind viele, ich bin nicht allein, es geht voran." (Natürlich, gebe ich zu, habe ich das, was ich tatsächlich in die Weite gesprochen habe, gerade semantisch etwas veredelt; ich bitte um Nachsicht.) Der Grund für meine Euphorie ist einfach: Bei sieben von insgesamt neun Gesprächen mit Lesern habe ich heute über die Nachteile der Globalisierung, einen wirklich ernst gemeinten Tierschutz in unserem Land und die vegetarische Ernährung als daraus resultierende Lebenseinstellung sowie über die Verantwortung gesprochen, die jeder selbst trägt, damit sich etwas ändert an den großen Problemen unserer Zeit. Diese sieben Anrufer hatten alle ausnahmslos meine Nummer gewählt, weil sie auf der aktuellen Seite Leserforum die Meinungen zur Massentierhaltung von Schweinen gelesen und diesen Lesern zugestimmt hatten, aber über den einen oder anderen weiterführenden Gedanken mit mir reden wollten. Keine Panik: Ich werde diese Unterhaltungen jetzt nicht alle einzeln und ausführlich wiedergeben, nicht einmal auszugsweise, denn ich wüsste nicht, wo ich da anfangen und was ich weglassen sollte, um den Rahmen dieses Blogs nicht zu sprengen. Es sei denn, ich wähle diesen Aspekt:

Zwei Leserinnen haben von sich auch die Sprache darauf gebracht, und weil sie die ersten beiden in der Leitung waren, habe ich dann bei den restlichen fünf Anrufern diese Frage gestellt und darüber diskutiert: Weil diese Themen letztendlich immer darauf hinauslaufen, dass das Konsumverhalten der Menschen, weil es den Markt bestimmt und in erster Linie auch die Ausmaße des Handels reguliert, dafür verantwortlich ist, dass Menschen, Tiere und die Natur auf eine schlimme und höchst destruktive Weise ausgebeutet werden und fast alle Krankheiten, an denen die sogenannte zivilisierte Welt leidet und die den Erdenbürgern das Leben so schwer machen, allein auf diese Tatsache zurückzuführen sind. Soll im Umkehrschluss heißen: Ändern sich Kaufverhalten und Ernährungsgewohnheiten, ist dies die Basis dafür, dass die Probleme kleiner werden. Aber ich höre bereits, was mir viele Mitmenschen schon oft gesagt haben: Träum weiter.

Das will ich bedingt, antworte ich für gewöhnlich, aber ich werde noch etwas anderes weiterhin tun, wobei ich mich heute bei sieben Gesprächen mit Lesern versichert habe, dass dies ein nicht immer ausschließlich bequemer, aber ein guter Weg ist, weil sie es auch so machen, wie sie mir versichert haben. Ich möchte es mal unverblümt aussprechen: Ich werde meinen Mitmenschen bei jeder Gelegenheit weiterhin damit auf die Nerven gehen, weil ich meine Klappe nicht halten und einen Kommentar abgeben werde; wenn sie mir vom Hasenbraten oder vom jüngsten Essen im Steakhouse erzählen, wenn ich sie unterwegs mit einem Hamburger oder einer Bratwurst in der Hand treffe, wenn ich sie in der Zeit um den Jahreswechsel im Supermarkt mit Erdbeeren oder Kirschen im Einkaufswagen treffe, wenn sie mir vom Kauf einer Jeans für weniger als zehn Euro erzählen, wenn ich neben ihnen stehe, während sie ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben ...

Diese Liste könnte ich nahezu endlos fortführen, wobei dies Beispiele aus den vergangenen Wochen sind, an die ich mich tatsächlich erinnern kann und den einen oder anderen Kollegen in der Redaktion als Zeugen benennen könnte. Und ich weiß: Besonders beliebt mache ich mich damit nicht, auch die Leser heute am Telefon haben mir davon erzählt, dass sie gut damit leben können, dass ihnen ein solcher Ruf vorauseilt und sie nicht selten sich verdrehende Augen als Quittung für diese Kommentare erhalten. Doch wie hat es eine Leserin heute formuliert: Es lohnt sich.

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