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Geht der Tod uns nicht alle etwas an?

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An dieser Stelle habe ich das in dieser Deutlichkeit bislang noch nie so formuliert: In diesem Fall verstehe ich die Welt nicht mehr. Und langsam frage ich mich, weil das so ist, ob es jenseits der Bemühungen, vom philosophischen und vom naturwissenschaftlichen Ansatz her den Beweis für eine oder mehrere Parallelwelten zu finden, nicht langsam Zeit wird, die Mehrweltentheorie auch auf den virtuellen Raum auszuweiten. Denn ich habe jetzt - jedenfalls fällt mir keine andere Begründung für dieses Phänomen ein - die Bestätigung für eine parallele Gedankenwelt im Netz vor mir, und ich würde sie gern nachvollziehen können, aber das kann ich nicht. Vielleicht hat jemand eine Idee. Darum geht es:

Unter der Überschrift "Mein Tod gehört mir" hat "Freie Presse" in der vergangenen Woche am Mittwoch auf der Seite "Kommentar & Hintergrund" innerhalb der Artikelreihe "Einspruch" einen Beitrag von Udo Reiter veröffentlicht. Darin spricht sich der ehemalige Intendant des MDR für das individuelle Recht eines jeden einzelnen Menschen aus, über den eigenen Tod selbst bestimmen zu dürfen, und er fordert eine gesetzliche Regelung für die aktive Sterbehilfe. Dieser Beitrag hat bei den Lesern der "Freien Presse" eine Resonanz ausgelöst, wie ich sie bislang noch nicht erlebt habe. Innerhalb der ersten drei Tage nach dem Erscheinen sind fast 50 Leserbriefe dazu bei uns eingegangen; in der Mehrzahl zustimmend, aber auch die Haltung von Udo Reiter rigoros ablehnende. Und am Telefon habe ich in dieser Zeit kaum über eine anderes Thema mit den Lesern geredet, wobei ich hinzufügen möchte, dass mich fast ausnahmslos nur Leute angerufen haben, die sowohl die Sterbehilfe ablehnen, als auch dem Menschen das Recht absprechen, über den eigenen Tod frei entscheiden zu können.

Und jetzt dies: Auf der Homepage der "Freien Presse" hat nur ein einziger Leser einen Kommentar zum Artikel "Mein Tod gehört mir" abgegeben. Und das verstehe ich nicht, weshalb ich mich jetzt frage: Beschäftigen sich die Leute im Netz nicht mit solchen ethischen Problemen, weil ihnen das Thema egal ist oder weil sie keine eigenen Meinung dazu haben oder weil sie einfach zu jung sind, um sich mit dem Thema Tod und Sterbehilfe auseinanderzusetzen? Oder weil das Nachdenken darüber zu kompliziert ist? Oder warum gab es im Netz keine weiteren Reaktionen auf den Bericht?

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