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Es wird gequakt, getutet und geblasen

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Manchmal kann ich nur staunen, über welch eine ausgeprägte Formulierungskunst die Leute verfügen, die sich wegen einer Meinung zu einem gerade kontrovers diskutierten Thema an mich gewandt haben, und wie groß ihre Selbstbewusstsein ist, diese Gabe auch mit möglichst großer Wirkung einzusetzen. Mit einem solchen Leser beginnt heute mein Rückblick auf die Randnotizen in der zu Ende gehende Woche.

Episode 1: Der Mann wollte sich zur Krise in der Ukraine äußern, nachdem er im Fernsehen mehrere Talkshows zu diesem Thema gesehen hatte. Dies ist seine Einschätzung: "Wenn ich das Gequake altersdebiler, geschichtsvergessener Breitmaulfrösche und das infantile, geschichtsunkundiger Zuspätgeborener höre ...", lautete die Einleitung seiner Einschätzung, deren weiterer Wortlaut leider nicht mit den Kriterien zu vereinbaren sind, die für diesen Blog gelten. Zum Vergleich ein anderer Leser, der sich aus dem gleichen Grund mit mir in Verbindung gesetzt hatte: "Die haben doch von Tuten und Blasen keine Ahnung."

Episode 2: Diesem Leser ist ganz offensichtlich der Kragen geplatzt, weil er in der Zeitung seit Wochen immer wieder mal Artikel über den außergewöhnlich milden Winter und seine Auswirkungen auf die Menschen sowie auf Flora und Fauna gelesen hat. Und er hat sich in die Spur gegeben und hat recherchiert. Ich betone: Dies sind lediglich Auszüge daraus. "Anno 1039 brachte der Winter fast keinen Frost und es regnete von Oktober bis April oft." "1166 hatten die Vögel im Dezember schon Junge." "Reife Erdbeeren konnten die Leute im Februar 1289 ernten." "Anno 1328 war es so mild, dass im April die Hecken voller Rosen standen." "1485 wurde im niederen Erzgebirge und Vogtland nach Weihnachten gesät und das Vieh auf der Weide gehütet." "1522 gab es zu Ostern schon Maibäume in den Stuben." (Größerer Zeitsprung in der Aufzählung) "Die beiden extrem milden Winter unseres Jahrhunderts wurden 1974/75 mit einer Kältesumme (Summe aller negativen Tagesmittel der Lufttemperatur) von nur 34 Grad sowie 1988/89 mit einer Kältesumme von nur 42 Grad registriert."

Episode 3: Ein Anrufer hat mir den Vorschlag unterbreitet, dass die Redaktion doch bei dem täglichen Leitartikel zum Autor weitere Angaben machen könne: "Zum Beispiel, ob er in einer Partei ist, einer Kirche angehört oder im Vorstand eines Vereins sitzt", konkretisierte der Mann in der Leitung seine Idee. Zunächst war ich platt und wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte, bis mir diese Idee kam: "Und vielleicht noch, ob er Vegetarier ist, regelmäßig Sport treibt und in einer festen Beziehung lebt?", fragte ich zurück; davon ausgehend, die Absurdität dieses Vorschlags damit auf den Punkt gebracht zu haben. Dem war aber nicht so: "Warum nicht", sagte der Leser.

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