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28 Jahre danach: Eine Katastrophe und ihre Folgen
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Es gibt wenige Tage in meinem Leben, an die ich mich so gut erinnere, wie an die nach dem 26. April 1986; ähnlich wohl nur wie an die Tage nach dem 11. September 2001. Das ist mir wieder einmal mit Nachdruck bewusst geworden, nachdem ich am vergangenen Samstag den Artikel "Die Strahlen Tschernobyls" auf der Titelseite der "Freien Presse" gelesen habe und ich mich erinnerte, wie sehr mich damals das Reaktorunglück in der Ukraine und die Folgen für die Menschen dort in der Region, aber auch in Deutschland und ganz Europa beschäftigt haben. Aber ich möchte betonen: Es ist für mich kein Thema (mehr), ob damals die Menschen in der BRD anders oder ausführlicher informiert wurden als die Bürger in der DDR. Auch habe ich aufgehört, die Hintergründe zu ergründen, warum damals die Politik bei der Frage der Energieversorgung nach den Wochen der Aufregung mehr oder weniger zur Tagesordnung übergangen ist und wenig ernsthafte Konsequenzen gezogen hat, während nach der Katastrophe in Fukushima vor drei Jahren in unserem Land gleich mal der absolute Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen wurde. Es geht mir darum:
"Tut mir leid, wenn ich das so deutlich sagen muss, aber ich bin da ganz anderer Ansicht als Sie", habe ich beiden Lesern gesagt, die mich wegen dieses Artikels angerufen haben, und noch hinzugefügt: "Der Bericht zum Jahrestag des Reaktorunglücks hätte ruhig noch viel größer ausfallen und für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen können, weil diese Katastrophe den Menschen auch Jahrzehnte später nicht nachdrücklich genug ins Gedächtnis gerufen werden kann." Beide Anrufer waren der Ansicht, dass die in dem Artikel angeführten Auswirkungen der Ereignisse in Tschernobyl heute eine vernachlässigbare Größe hätten und man die Menschen mit solchen Informationen nicht unnötig in Panik versetzen sollte. Aus dem gleichen Grund hatte mir auch ein Leser eine Mail geschickt und seine Kritik an dem Text als Frage formuliert:
"Wussten Sie, dass ein balneologisches Heilbad erst ab 9000 Bq als Heilbad anerkannt wird, dass ein Durchschnittsbürger, je nach dem was er gegessen hat, selbst zwischen 4000 und 8000 Bq strahlt, dass Granit als Urgestein in den Gebäuden, die um 1900 gebaut wurden mit etwa 10.000 Bq strahlen?"
Tschernobyl ist für mich zu einem Synonym dafür geworden, dass es keinen Grund gibt und es auch niemals einen gegeben hat, die Sicherheit und die Unbedenklichkeit von Atomkraftwerken nicht infrage zu stellen. Mag sein, habe ich bei einem Gespräch dem Leser gesagt, dass meine Haltung deshalb so rigoros ist, weil es in meiner Heimatstadt im Emsland in Sichtweite meines Elternhauses zwei Atomkraftwerke gibt; das eine ist seit mehr als 30 Jahren kaputt und kann nicht so einfach entsorgt werden (der Fachausdruck lautet "sicherer Einschluss"); das andere ist noch in Betrieb und soll spätestens in acht Jahren auch abgeschaltet und "sicher eingeschlossen" werden. Es kann auch sein, habe ich dem einen Anrufer noch gesagt, dass ich deshalb Ende der siebziger Jahre und bis in die achtziger hinein meine politische Einstellungen als Teil einer Anti-AKW-Bewegung gewonnen habe und mehr oder weniger mit dem Aufkommen der Grünen politisch groß geworden bin.
Vielleicht mag das jetzt so klingen, als würde ich mich dafür entschuldigen oder rechtfertigen wollen, weil ich den Lesern gesagt habe, wovon ich überzeugt bin: Wer die Auswirkungen des Reaktorunglücks in Tschernobyl vor 28 Jahren verharmlost oder als etwas bezeichnet, dem man keine Beachtung mehr schenken muss, hat nicht verstanden oder will nicht verstehen, mit welchem Risiko und mit welcher Gefahr die Atomenergie verbunden ist. Und wenn dieser Eindruck entsteht? Das ist mir egal, das stört mich nicht.
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