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Ein Phänomen, ich gestehe: Es ist ein Fußballer

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Da ich in dieser Woche schon einmal verbale Prügel bezogen habe, weil ich hier über Fußball geschrieben hatte, ohne von diesem Rasenballsport (RB) überhaupt etwas wirklich Substanzielles zu verstehen, habe ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, genau das bei dem Einstieg für diesen Blogeintrag wieder zu tun. Aber ich lerne aus meinen Fehlern und formuliere die Einleitung diesmal als Frage, die nur echte Fußballfans beantworten können; so gerate ich gar nicht erst in die Schusslinie meiner Kritiker: Wer ist Aílton Gonçalves da Silva? Aber leider werde ich, weil dieses Medium die interaktive Kommunikation in Echtzeit mit einigen Hürden versehen hat, kein Feedback darauf erhalten, ob die RB-Experten mit einer Antwort aufwarten können. Deshalb verrate ich sie, sonst kommen wir heute nicht weiter:

Bekannt ist dieser Mann nämlich nur unter seinem Vornamen Aílton. Er ist ein ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler, der vor allem in der deutschen Bundesliga ein sehr bekannter und erfolgreicher Mittelstürmer war. Mit Werder Bremen wurde er unter anderem vor zehn Jahren deutscher Meister und Pokalsieger und war damals in dieser Saison auch Torschützenkönig in der Bundesliga. Es kommt sogar noch besser: Als erster Ausländer überhaupt wurde er in demselben Jahr zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt. Das soll reichen an Informationen über diesen Mann; vielleicht noch dieser Hinweis, dass Aílton seine aktive Karriere in niederen Klassen (bis in die Verbandsliga) ausklingen ließ, wobei ich leider nicht recherchieren konnte, ob aus fußballerischen oder aus pekuniären Gründen. Nun genug des RB-Fachwissens, dies ist der heutigen Artikel in der "Freien Presse", um den es mir geht und weswegen mich heute drei Leser angerufen haben, um mir dazu etwas zu sagen: ""Es war ein Riesenschlag aus dem Nichts" lautete die Überschrift; im Garten dieses Hauses in Limbach-Oberfrohna hatte ein Blitz eingeschlagen und einen neunjährigen Jungen schwer verletzt.

Was dieses tragische Unglück mit einem ehemaligen Mittelstürmer zu tun hat? Ganz einfach:

"Sagen Sie bitte dem Wetterexperten, dass er keine Ahnung hat", meinte eine Leserin heute und berichtete mir davon, dass sie Mitter der achtziger Jahre mit ihren Eltern abends im Garten saß, als ein heftiges Gewitter losbrach. "Und plötzlich war er da, vielleicht nur drei oder vier Sekunden lang, aber es war eindeutig ein Kugelblitz." Nicht weniger lebhaft schilderte mir ein Anrufer sein Erlebnis bei einem Waldspaziergang vor etwa drei Jahren. "Wir glaubten, der Himmel stürzt über uns ein, so hat es gekracht und gedonnert, als es plötzlich blitzte, wir zunächst nichts mehr sehen konnten, dann aber, als unsere Augen nicht mehr geblendet waren, sahen wir, wie dieser Kugelblitz vor uns von einer zur anderen Seite den Weg überquerte", erzählte er mir und betonte: "Es gibt also Zeugen." Eine andere Leserin entgegnete möglichen Zweifeln mit dieser Einleitung: "Ob Sie es mir glauben oder nicht, ich war in der Küche, das Gewitter draußen, und dann habe ich vor meinen Augen diesen Kugelblitz gesehen." Die drei Leser hatten sich bei mit gemeldet, weilt dies in dem Artikel zu lesen war: Der unmittelbar auf den Blitz folgende Knall, den die Anwohner gehört haben, ist für den Wetterexperten Dominik Jung ein Anzeichen dafür, dass der Blitz unmittelbar in ihrer Nähe eingeschlagen ist: "Sonst wäre der Donner zeitverzögert zu hören gewesen." Dass es ein Kugelblitz war, glaubt Jung aber nicht: "Es ist nicht wissenschaftlich belegt, dass es Kugelblitze gibt. Sie sind bisher nur künstlich erzeugt worden."

Nach diesem Gespräch habe ich mich im Netz schlaumachen wollen, ob es mittlerweile neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Kugelblitz gibt, weshalb ich dieses Wort in die Suchmaschine eingegeben habe. Was dann geschah, hat mich zunächst ziemlich verwirrt: Bei vielen Treffern (auch bei der Bildersuche) ging es nämlich nicht um dieses physikalische Phänomen, sondern um einen Fußballspieler mit Namen Aílton Gonçalves da Silva. Also klickte ich den einen oder anderen Link an, weil ich wissen wollte, was ein RB-Spezialist mit den Auswirkungen eines Gewitters zu tun hat, und stellte bald fest, das "Kugelblitz" der Spitzname dieses brasilianischen Kickers war. Schlauer war ich aber immer noch nicht, weil mir kein Verweis die Herkunft des Spitznamens erklärte. Aufgeben aber wollte ich auch nicht, und deshalb habe ich zum erstmal überhaupt im Netz nach Videos mit Fußballszenen gesucht; und ich bin fündig geworden, es gibt viele mit Ausschnitten von Spielen, in denen Aílton besonders schöne Tor geschossen hat. Was soll ich sagen, diese Tore haben selbst mich begeistert: Dieser Mann hatte den Spitznamen "Kugelblitz" mehr als verdient; eher etwas klein, eher reichlich rund, aber verdammt schnell im Antritt und bei der Vollstreckung; ehe man sich versah, war das Runde da, wo es hingehört, im Eckigen. Und der Mann weg, wie ein geölter ...

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