Blog "Leser-Obmann": Einkaufen, umblättern und nach Rom pilgern

Für gewöhnlich, wenn ich nach den Inhalten der Gesprächen mit Lesern zwischen zehn und zwölf gefragt werde, sage ich: Bei mehr als der Hälfte aller Anrufe geht es um die Zeitung, aber nicht um redaktionelle Inhalte oder journalistische Belange. Obwohl das dann gar nicht in meine Zuständigkeit fällt, höre ich den Lesern zu und verspreche ihnen, die verantwortlichen Stellen darüber zu informieren. Heute war mal wieder so ein Tag, an dem es fast ausschließlich um solche Anliegen ging, weshalb ich mich entschlossen habe, hier mal wieder einige Beispiele zu nennen. Und zwar mit einem Ranking:

Platz 3: "Ich habe heute wieder die zahlreichen Sonderangebote bei Penny, Norma und Rewe in der Zeitung gelesen und möchte Ihnen gern mal was dazu sagen", erklärte mir eine Leserin den Grund für ihren Anruf und fügte hinzu: "Das nützt mir aber reichlich wenig, wenn ich nicht weiß, wo der nächste Supermarkt einer dieser Ketten ist: Ich möchte Sie bitten, das doch künftig mit dazuzuschreiben."

Platz 2: "Ich hätte heute beinahe in der Straßenbahn meinem Nachbarn den Kaffee aus der Hand geschlagen", sagte ein Leser und beschrieb mir die Szene so: "Ich saß da auf meinem Platz, die Zeitung auf meinen Beinen, als ich sie in die Hand nahm und aufschlagen wollte, also der ganzen Breite nach, da habe ich so mit dem Arm ..." Diese Situation habe sie veranlasst, mich anzurufen, denn sie würde gern einen Wunsch loswerden: "Ich möchte die Zeitung gern im halben Format, so wie bei der (...). Kriegen Sie das hin?"

Patz 1: "Meine nächste Busreise geht nach Rom", sagte eine Leserin und gestand mir, dass sie deswegen sehr verunsichert sei, weil sie vor einem Problem stehe, denn ihr fehle eine wichtige Information. "Können Sie mal für mich die Öffnungszeiten des Petersdoms herausbekommen und klären, ob man sich da anmelden muss, wenn man ihn besichtigen möchte?"

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