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Des Rätsels Lösung: Stark sein geht nicht
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Reden wir doch mal über Selbstdisziplin. Für diesen Euphemismus bitte ich um Nachsicht, weil natürlich niemand jetzt wirklich reden kann, sondern nur ich der bin, der schreiben darf. Also fange ich noch mal von vorne an. Machen wir uns doch mal Gedanken über Selbstdisziplin. Okay, okay, das stimmt natürlich auch nicht, weil nur ich jetzt meine Ansichten zu einem Aspekt dieses Themas zu Papier bringen kann, was auch schon wieder nicht den Tatsachen entspricht, weil ich sie in die Tastatur meines Computers klappere, aber ich will nicht länger um den heißen Brei reden (lieber wäre mir süßer Haferschleim, aber dann stimmt das Bild nicht), sondern das Thema des heutigen Blogeintrags einfach mal formulieren: Selbstdisziplin oder die These: Wer gern Rätsel löst, will keine haben. Wie ich darauf komme? Deshalb:
In den vergangenen Wochen hat der Krankenhausführer 2014 auf den Seiten Ratgeber in der "Freien Presse" dazu geführt, dass es als Folge des großen Umfangs dieser beliebten Serie auf einigen anderen Seiten ein paar Einschränkungen gegeben hat; betroffen davon war auch die tägliche Seite mit den Rätseln und dem Fortsetzungsroman. Insgesamt mehr als 2000 Leser haben uns deswegen angerufen, weil sie sich wegen dieser Änderung beschweren wollten. Nahezu alle aber waren, wenn auch manchmal mit eine Spur von Grummeln in der Stimme, einsichtig und mit der Antwort zufrieden, dass ab morgen (9. Oktober) wieder alles so sein soll, wie sie es gewöhnt sind und wie sie es zu schätzen wissen. Die wenigen Tage, an denen kein Sudoku in der Zeitung zu finden war, werden meine Kolleginnen im Servicecenter und ich wohl nie vergessen; einschließlich der Feststellung: Rätselfreunde sind selbstbewusste Zeitgenossen, die genau wissen, was sie wollen. Womit ich beim eigentlichen Thema angekommen bin:
Insgesamt rund 500 Leser haben bei uns angerufen, weil sie es auf keinen Fall akzeptieren wollen, dass beim Kreuzworträtsel und beim Sudoku die Lösungen gleich dazu veröffentlich werden; allerdings auf dem Kopf stehend, oder wie immer man das nennt, wenn der normale Mensch die Zeitung umdrehen muss, um die Zahlen lesen zu können, während es auch Zeitgenossen gibt, die ohne Probleme die Ziffern trotzdem lesen können, obwohl sie auf dem Kopf stehen, und ich weiß, wovon ich spreche (nein, schreibe), denn sie haben es mir am Telefon vorgemacht, was ich natürlich glauben musste, weil ich es nicht sehen konnte, aber so bin ich, ich glaube an das Gute in den Köpfen der Leser. Bei diesem Thema jedoch, gab es viele Anrufer, die etwas weniger einsichtig waren, und gefordert haben unter Androhung von drastischen Nicht-mehr-lesen-wollen-Maßnahmen, den tagesaktuellen Abdruck der Lösungen unverzüglich wieder rückgängig zu machen. Nun komme ich zu meiner eingangs formulieren These zur Selbstdisziplin: Allen Lesern, die mich deswegen angerufen haben, habe ich dies gesagt: "Dann decken sie die Lösungen doch einfach mit einem Blatt Papier ab, damit sie gar nicht erst in Versuchung geraten, auf die richtigen Buchstaben oder Ziffern zu schauen." Mit diesem Ergebnis: Kein einziger Anrufer wollte diesen Vorschlag in Erwägung ziehen, die meisten zeigten sich sogar empört, weil ich es gewagt hatte, ihnen diesen Rat zu geben. Das Wort Selbstdisziplin habe ich nie gesagt, aber das war auch nicht nötig, denn meine Gesprächspartner am Telefon haben auf meine umschreibende Frage danach unter anderem dies geantwortet:
"Kann ich nicht, meine Selbstbeherrschung reicht dafür nicht."
"Will ich nicht, mich selbst zu etwas zu zwingen ist nicht mein Ding."
"Wollen Sie mich ver...?"
"Soll das ein Scherz sein?"
"Können Sie glatt vergessen, klappt nicht, ist wie bei der Tafel Schokolade, nur ein Stück kann ich nicht essen."
"Dann müsste ich die Lösung schon ausschneiden und gleich verbrennen, damit ich der Versuchung widerstehen kann."
"Haben Sie früher in der Schule nie zum Nachbarn geschielt, was der bei den Rechenaufgaben herausbekommen hat?"
"Will ich nicht, das muss reichen, bitte richten Sie sich danach."
"Ich bin schon über achtzig, aber ich will mich weiterbilden, also im Lexikon nachschlagen, wenn ich beim Kreuzworträtsel ein Wort nicht weiß, und nicht die Zeitung umdrehen."
"Mich selbst kontrollieren? Sie haben ja keine Ahnung, was Sie da von mir verlangen."
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