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Zu Papier gebracht

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Kürzlich fragte mich eine Leserin: "Was machen Sie eigentlich in zehn Jahren?" Geantwortet habe ich: "Vermutlich werde ich die Tage bis zur Rente zählen." Sie lachte, weil sie wusste, dass ich ihrer Frage ausgewichen war: Gibt es in zehn oder auch erst in 20 Jahren überhaupt noch Zeitungen aus Papier oder nur noch digital und über das Internet? In meiner Zunft wird seit Jahren und zunehmend auch kontrovers über dieses Thema diskutiert, und es gibt die unterschiedlichsten Zukunftsszenarien. In die Schar der Experten will ich mich nicht einreihen; ihre Vorhersagen werden noch lange Prophezeiungen bleiben. Ich möchte nun darlegen, was mir wichtig ist und was ich Leuten sage, wenn sie mir suggerieren wollen, dass ich ein Vertreter einer aussterbenden Spezies bin.

Geschriebene Texte haben für mich einen Wert. Für diesen sind, wenn wir uns kurz auf die Medien konzentrieren und die Literatur mal außen vor lassen, verschiedene Faktoren verantwortlich. Ich zähle die Antworten auf folgende Fragen dazu: Informiert er mich über das eine Thema so, dass keine Fragen mehr offen bleiben? Unterhält er mich bis zum Ende und langweilt mich nicht? Erzeugt er eine positive Stimmung und bereichert mein Leben? Regt er mich an, mir eine Meinung zu bilden und gibt er mir Hinweise, vielleicht meine Einstellungen zu überdenken? Vertraue ich ihm, wenn es darum geht, negative Erscheinungen bloßzustellen, damit dies ein Anfang ist, eine Hinwendung zum Besseren zu starten? Ich mache hier mal Schluss, ich könnte diese Liste vermutlich bis zum Ende dieser Kolumne weiterführen.

Darauf möchte ich hinaus: Was für mich einen Wert hat, möchte ich mir bewahren; für Stunden oder Tage, manchmal für Monate, Jahre oder für den Rest meines Lebens. Das gilt auch für Texte. Nun bietet sich der Vergleich mit der Literatur an: Ich bin mir sicher, dass ich niemals Bücher über einen Monitor (EBook-Reader) lesen werde, weil der Roman für mich auch diesen Wert hat, wenn ich ihn in den Händen halten und dort aufbewahren kann, wo ich weiß, dass er sicher ist; ich kann ihn sehen, jederzeit aus dem Regal ziehen. Ich brauche das Papier, einer Computerdatei traue ich nicht über den Weg, den Charme eines gedruckten Buches wird sie niemals erreichen. Für mich ist das eine Frage der Lebensqualität.

Ich lese Zeitungen (nicht nur die "Freie Presse"), beziehe ein Nachrichtenmagazin und kaufe mir Fachzeitschriften (vor allem über gesundes Leben). Ich betone: Obwohl ich die meisten Informationen und viele Artikel im Internet finden würde. Warum? Ich schneide aus, ich sammle, ich lege zur Seite, um mir ein späteres Genießen zu ermöglichen. Und mich tröstet stets der Gedanke, dass ich habe und anfassen kann, was mir wichtig ist und was für mich einen Wert hat. Warum ich heute darüber geschrieben habe? Ich verrate es Ihnen, denn ich bin mir sicher: Zeitungen aus Papier wird es immer geben, weil es immer Menschen wie mich geben wird, die diese Werte zu schätzen wissen.

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