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Zwei Gespräche, ein Thema: Echte Probleme
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Die nahezu täglichen Berichte über und die Kommentare zu der Debatte, ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht, sind einem Leser in die Nase gestiegen, weshalb er sich entschlossen hatte, mich anzurufen und seinem Ärger ein Ventil zu verschaffen: "Langsam reicht es wirklich, hören Sie bitte damit auf, das will doch nun wirklich niemand mehr lesen", sagte er mir und fügte mit dem gleichen Atemzug noch hinzu: "Es gibt tatsächlich wichtigere Probleme auf dieser Welt, über die sie berichten sollten, damit die Suche nach einer Lösung endlich mal in Gang kommt." Zwei Möglichkeiten hatte ich an dieser Stelle. Erstens: Ich nehme diese Haltung zur Kenntnis, bedanke mich für den Anruf und verabschiede mich höflich. Oder ich frage: "Wichtigere Probleme als die gemeinsame Suche aller Beteiligten nach einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft?" Mir dessen bewusst, dass meine Entscheidung für die zweite Möglichkeit eventuell das Gespräch noch weiter in die Länge ziehen könnte, entschied ich mich doch für diese Variante und hörte, was mich dann tatsächlich maßlos erstaunt hatte, nur noch einen Satz von dem Mann, bevor er auflegte. Dies waren seine letzten Worte: "Die ungeheuerlichen Umweltverschmutzung durch das Verbrennen von Holz- und Papierbriketts, schreiben Sie doch darüber mal einen Artikel, denn das ist wirklich eine riesengroße Sauerei."
Das zweite Gespräch, das mich heute zwischen zehn und zwölf zuerst in Erstaunen versetzt hat, bevor es mich an meinen Fähigkeiten zweifeln ließ, auch schwierigere Sachverhalten mit einfachen Worten erklären zu können, begann mit diesem Einstieg einer Leserin: "Diese bescheuerten Hinweise auf die Videos können Sie sich sparen, ich habe eine Zeitung aus Papier abonniert, ich brauche diesen Quatsch nicht. Zeigen Sie lieber mehr schöne Fotos", sagte die Frau in der Leitung und stellte mich damit vor einem Problem: Wie erkläre ich einer Person, die kein Internet hat und die nach ihren eigenen Worten auch davon überzeugt ist, dass es dabei nur um einen völlig sinnlosen Zeitvertreib geht, was ein QR-Code ist und dass man diese kryptischen Zeichen in der Zeitung einfach ignorieren sollte, wenn man damit nichts anfangen kann oder will? Der erste Schuss ging aber so was von gewaltig nach hinten los: "Was erlauben Sie sich, junger Mann, ich habe eine Zeitung abonniert, weil ich alles, was darin steht, auch lesen will. Da kann ich doch nicht einfach etwas ignorieren, wie stellen Sie sich das denn vor?" Also versuchte ich die Erklärung, mit diesem Ergebnis: Wie das Netz funktioniert, hat die Frau in der Leitung verstanden; offenbar besaß sie schon ein gewissen Vorwissen. Dass das Smartphone ein mobiles Handtelefon ist, mit dem man ins Netz kann, hat sie auch noch nachvollziehen können. Nur dass das Handy diesen "Mischmasch" aus schwarzen und weißen Punkten und Flächen tatsächlich lesen kann, wobei ich zuerst "scannen" gesagt und mich dann selbst korrigiert hatte, um dem Nutzer einen Film zu zeigen, wollte sie mir nicht so recht glauben. Vollends in Nesseln gesetzt habe ich mich mit diesem Hinweis: "Vielleicht haben sie ein Enkelkind, dass Ihnen das mal zeigen kann." Die Antwort sprach für sich: "Ich habe gar keine Kinder."
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