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(K)ein Problem: Gesund in Deutschland
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Es gibt Themen, bei denen ich trotz der gesellschaftlichen und politischen Brisanz die Hände hebe und denke, es manchmal auch sage, wenn Leser mich deswegen anrufen oder mir dazu einen Brief schreiben: Nein, nicht mit mir, denn darüber zu diskutieren erinnert mich immer an den armen Sisyphos, der einen Felsblock einen steilen Hang hinaufrollen musste, aber leider bei jedem Versuch kurz vor dem Ziel scheiterte, weil der große Stein ihm aus den Händen glitt und den Abhang runter sauste, weshalb der arme Kerl wieder von vorne anfangen musste. Eigentlich wage ich kaum, es auszusprechen, aber es muss sein, weil mich in den vergangenen Tagen mehr als 20 Meinungen dazu per Mail oder am Telefon erreicht haben. Also: Es geht um die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die beiden Artikel zu diesem Thema standen am Montag in der Zeitung unter den Überschriften "Sachsens Kassenärzte-Chef fordert mehr Zuzahlungen" (Titelseite) und "Mehr Ärzte lösen das Problem nicht" (Seite Ratgeber).
Und ich gestehe: Schon vor Jahren habe ich aufgehört, mir die Mühe zu machen und zu versuchen, das Prinzip und die Mechanismen der Gesundheitsversorgung in unserem Land (mit Krankenkassen, Ärzten und Krankenhäusern) zu verstehen und die Gründe zu hinterfragen, warum sie offensichtlich nicht so funktioniert, dass die Menschen davon mehr oder weniger ausschließlich profitieren, und wie es sein kann, dass Milliarden Euro zur Finanzierung dieses Systems ausgegeben werden müssen, nur damit es überhaupt am Leben erhalten werden kann, ohne dass nur ein Euro von diesen enormen Summen für die Gesundheit von Patienten ausgegeben wird. Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, welche Konsequenzen man ziehen sollte, wenn man vor diesem Phänomen kapituliert hat. Meine Antwort darauf besteht aus zwei Teilen. Erstens: So gesund wie möglich leben. Zweitens: Nicht ärgern. Verschweigen aber möchte ich nicht, dass ich mit dieser Einstellung bei den Lesern am Telefon ausnahmslos auf Ablehnung gestoßen bin. Die Argumente lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Ich bezahle dafür, also habe ich Anspruch auf eine Leistung, mit der ich auch ohne Abstriche zufrieden bin. Ganz ehrlich? Man kann sich das Leben auch auf angenehmere Art und Weise komplizierter machen. Ob diese Einstellung einer von Fatalismus geprägten Weltanschauung entspring? Das Gegenteil ist der Fall: Nur mit einer großen Portion an (heiterer) Gelassenheit lässt sich meiner Meinung nach das Gesundheitssystem in Deutschland überhaupt ertragen.
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