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Tolle Story, aber für mich bitte süß

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Dass ich mich bis auf die Knochen blamiere, wenn ich mit Lesern telefoniere, weil ich erstens ein Mann bin, zweitens meine Wurzeln nicht in Sachsen liegen und drittens ich angesichts meiner bewussten Ernährung mich mit der Herstellung gängiger warmer Speisen nicht so gut auskenne, passiert gar nicht mal so selten, aber ich kann damit gut umgehen, ich stehe zu meinen Schwächen. Heute allerdings war es aber selbst für mich ein bisschen heftig, welche Folgen meine diesbezüglichen Defizite bei einer Unterhaltung mit einem Leser hatten. Bei dem folgenden Gespräch muss man wissen, dass der Mann in der Leitung eine stark mundartlich geprägte Sprache verwendete, die ich zum einen nicht wirklich gut verstehen konnte, weshalb ich mich jetzt, soweit mir das gelingt, auf eine möglichst korrekte Transkription ins Hochdeutsche beschränken möchte. Die Rollen sind klar verteilt:

"Hallo?"
"Sie sprechen mit dem Leserobmann, was kann ich für Sie tun?"
"Es geht um eine Story, bin ich da bei Ihnen richtig?"
"Prinzipiell ja, aber wenn es sehr fachspezifisch wird, muss ich Sie mit einem Kollegen in der Redaktion verbinden."
"Wie bitte?"
"Es kommt ganz auf das Thema der Geschichte an, vielleicht verraten Sie mir erst einmal, worum es sich bei Ihrer Story dreht."
"Essen."
"Sie meinen wahrscheinlich die Aufnahme von Nahrung, nicht die Stadt im Ruhrgebiet, oder?"
"Was? Kochen, es geht ums Kochen, ganz schön komplizier ist das jetzt, verstehen Sie mich?"
"Ich verstehe Sie inhaltlich gut, also: Was ist Ihre Anliegen?"
(Anmerkung: Jetzt fällt gleich ein Wort, das ich erst nach dem dritten Nachfragen verstanden habe.)
"Es gibt hier bei uns jemanden, der stellt (...) her, in einer Manufaktur nach einem alten Rezept. Das ist doch heutzutage was Besonderes, darüber können Sie doch mal schreiben."
"Was wir dort produziert?"
"Habe ich selbst schon probiert, echt leckere (...), und ich weiß was gut schmeckt."
"Tut mir leid, ich habe das Wort immer noch verstanden."
"Mein lieber (...), ich werd noch (...), haben Sie noch nie was von (...) gehört?"
"Nein, vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Sie es mal buchstabieren, das ist dann wohl ganz sicher."
" Na, soweit kommt das noch, von wegen, ich spreche es jetzt ein letztes Mal deutlich aus."
(Anmerkung: Das hat der Mann in der Leitung dann auch getan. Mich erreichten vier Silben.)
"Wick"
"Ja?"
"Kel."
"Ja?"
"Klö."
"Ja?"
"ße."

Nach dem Gespräch habe ich mich bei einer Kollegin informiert und erfahren, dass dies auch durchaus für Vegetarier eine leckere Speise sein kann, beispielsweise mit Blaubeeren und vielleicht sogar noch einem Klacks Schlagsahne. Nun fehlt mir nur noch jemand, der ein traditionelles Rezept für Wickelklöße kennt ...

... und es zubereitet ...

... und mich einlädt.

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