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EU kümmert sich vorbildlich
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Ein Leser hat mich heute angerufen und sich für den Artikel "Die EU will Pommes gesünder machen" auf der Seite "Rat & Leben" bedankt. Dies zumindest waren seine einleitenden Worte, und weil er danach zunächst schwieg, wertete ich diese Pause als Signal, mit der Frage, die er zweifelsohne damit provozieren wollte. auf sein Schweigen zu reagieren; wohl ahnend, dass ich damit vermutlich in eine Falle tappe und mich als jemanden zu erkennen gab, der Ironie nicht sofort erkennt, auch wenn sie ihm so deutlich präsentiert wird: "Und was hat Ihnen an dem Bericht zu gut gefallen? Doch nicht etwa die Nachricht, dass frittierte Kartoffelstäbchen auch nur annähernd so etwas wie gesund sein können?" Doch der Mann in der Leitung ließ sich nicht aus der Fassung bringen durch meine Suggestivfrage, mit der ich von vornherein meinen Standpunkt zu diesem Thema klar machen wollte: Pommes und gesunde Ernährung - das ist ein Widerspruch in sich. Nein, der Anrufer bat darum, mir ein paar Sätze aus dem Bericht vorlesen zu dürfen, was ich ihm natürlich gestattete. Diese Zitate hörte ich:
"Experten der EU-Mitgliedsländer billigten eine Vorlage der EU-Kommission mit neuen Regeln für Lebensmittelhersteller, Restaurants und Backstuben."
"In einem siebenseitigen Regelwerk und 21 Seiten Anhang macht die Brüsseler Behörde professionellen Nahrungsmittelherstellern genaue Vorgaben für die Verarbeitung zum Beispiel für Kartoffeln oder Mehl."
"So will die Kommission unter anderem, dass Kartoffelsorten mit wenig Stärke verarbeitet werden und dass mit Einweichen oder Blanchieren die Stärke vor dem Frittieren ausgewaschen wird, dass mit möglichst niedrigen Temperaturen gegart und Fritten oder Brot nur so stark gebräunt werden wie eben nötig."
"Innerhalb von drei Monaten können die Mitgliedsländer oder das Parlament jetzt Einspruch erheben. Dann liegt das letzte Wort wieder bei der EU-Kommission, die ihren eigenen Vorstoß noch formal absegnen und veröffentlichen muss."
Dann legte der Leser erneut eine Pause ein, doch diesmal hielt ich es länger aus als er, so dass er mir schließlich diesen Grund nannte, warum er sich für den Artikel bedanken wollte: "Sollte ich jemals Zweifel gehabt haben, dass die EU-Kommission und das EU-Parlament ihre Existenzberechtigung haben und es Sinn hat, Milliarden an Euro für deren Finanzierung auszugeben, so haben Sie diese mit dem heutigen Artikel restlos ausgeräumt."
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