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Tief durchatmen: Sommerpause

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"Ich habe das Gefühl, unsere Gesellschaft steuert mit zunehmender Geschwindigkeit gegen die Wand." Diesen Satz hat ein Leser an den Anfang seiner drei Seiten langen Begründung dafür geschrieben, dass er sich Sorgen um die Zukunft der Menschen in Deutschland macht und dies befürchtet: "Niemand sollte vergessen, wohin uns in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts solche durchaus mit heute vergleichbaren gesellschaftliche Bedingungen geführt haben." Obwohl ich weiß, dass solche eher allgemeinen Betrachtungen von Lesern nicht auf der Seite "Leserforum" veröffentlicht werden können, habe ich mir gerade die Mühe gemacht, dieses Papier aufmerksam durchzulesen und zu jedem Argument mir meine Gedanken zu machen; das hätte ich lieber bleiben lassen sollen. Denn Sätze wie "Die Mächtigen aus Politik und Kapital haben viele Menschen zu einer uninteressierten und stumpfen Masse gemacht" oder "Leider muss man feststellen, dass weder die Politik, noch die Chefetagen des Großkapitals (...) bereit sind, dem gegenzusteuern" haben dazu geführt, dass ich mich gar nicht gut fühle. Nicht etwa, weil ich die Angst dieses Mannes teile oder ihm zustimme in seiner Analyse einer "Gesellschaft im freien Fall". Nein, eigentlich würde ich ihm, wenn er mich dann vielleicht mal anrufen sollte, bei den meisten seiner Argumente widersprechen und ein leidenschaftliches Plädoyer für meine Maxime "Das Leben ist schön" halten, aber dazu wird es wohl kaum kommen, denn die Lektüre seines Briefes und das Schreiben dieses Blogeintrages sind die letzten Aktionen, die ich an meinem Computer ausführe, bevor ich ihn runterfahre und mich von den Kollegen in den Urlaub verabschiede. Soll heißen: Irgendwie muss ich es jetzt schaffen, dass diese geballte Negativität, die mir dieser Leser zugemutet hat, mich nicht noch weiter bedrückt und ich in etwa einer Stunde mit einem Lächelns im Gesicht das Verlagshaus der "Freie Presse" verlassen kann, um es irgendwann (Mitte bis Ende August) mit einer nicht weniger von Optimismus geprägten Grundeinstellung wieder zu betreten. Nun denn, im Zweifelsfall, wenn mentales Zureden gar nicht hilft, weiß ich ja, welche Schublade ich aufziehen muss, um mir die zwar bittere, aber dennoch himmlische Süße von Schokolade auf der Zunge zergehen zu lassen. Also: Sommerpause.

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