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Mit Butter und Knoblauch

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Die Butter verfolgt mich. Zumal ich niemals auf die Idee kommen würde, selbst dieses aus Milch gewonnene Streichfett zu essen, befremdet es mich noch mehr, dass in diesen Fällen, wenn Leser bei mir anrufen, weil mal wieder etwas über die seit Wochen steigenden Preise in der Zeitung stand, und sie sich beschweren, weil das gar nicht so ist, wie man es in dem Artikel lesen kann, ich die Verärgerung der Leser in keiner Weise nachempfinden kann und mir deshalb nie mir der Sinn danach steht, das eine oder andere tröstende Wort zu finden, was sie vermutlich erwartet haben. Und weil es diesen einen Verantwortlichen leider nicht gibt, der dafür sorgt, dass die Preise für dieses Milcherzeugnis explodiert sind, kann ich nicht einmal mit einem Vorschlag dienen, an wen sich die Leute in der Leitung wenden können, um dort ein Ventil für ihren aufgestauten Unmut zu finden. Also, es ist wie immer: Ich höre mich es mir an und schweige, weil ich meinen Standpunkt, dass man bei allen Produkten, egal wie teuer sie sind und auch dann, wenn sie eine Schmerzgrenze überschritten haben, immer an den Punkt kommt, entscheiden zu müssen: Das ist mir das Geld wert und ich kaufe es, oder ich lasse es sein. So einfach ist das nämlich. Und weil ich weiß, dass es Leute gibt, die mich gerade wegen dieser Haltung gern kritisieren, denn ihrer Ansicht nach denke ich nicht an das Recht auf bezahlbare Grundnahrungsmittel, möchte noch hinzufügen: Butter gehört nicht dazu, denn es gibt wesentlich gesündere und vor allem auch billigere Alternativen, mit denen der Mensch seinen Bedarf an wichtigen Fetten decken kann. Lange Rede, kurzer sind, denn eigentlich wollte ich nur dies berichten: Drei Leser haben sich heute bei mir gemeldet, nachdem sie den Artikel "Butter wird noch einmal teurer - Bei Aldi und Lidl kostet das Stück nun 1,99 Euro" gelesen hatten, denn in dem ersten der beiden erwähnten Discounter würde in ihrer Region der Preis für die Butter schon bei 2,29 Euro liegen. Mit welchen Worten sie kommentiert haben, dass nicht dieser Preis in dem Bericht erwähnt wurde, behalte ich für mich, weil die Zitate gegen die Netiquette meines Blogs verstoßen.

Auch bei dem zweiten Thema geht es um ein Nahrungsmittel, um das ich einen großen Bogen mache, aber nicht, weil es nicht gesund ist, sondern eher für eine ausgewogene Ernährung zu empfehlen ist, aber ich einen, also nur den einen Grund habe, warum ich es nicht mag und nach Möglichkeit auch nicht esse: Ich kann Knoblauch nun mal nicht riechen; bei dem Thema, was das für meine Kontakte zu den Menschen, die mir wichtig sind, bedeutet, möchte ich nicht ins Details gehen, aber ganz ohne Reibungen geht das nicht immer über die Bühne. Aber ich schweife schon wieder ab, darum geht es: Vier Leserreaktionen gab es auf den Artikel "Die Bestbeißer - Warum eine Tierforscherin zwei Steinmarder an Kabeln und Autoschläuchen knabbern lässt" gestern auf der Titelseite der "Freien Presse". Drei Anrufe hätten sich eigentlich erübrigt, wenn die Leser bis heute gewartet hätten, denn auf der Seite "Rat & Leben" war unter der Überschrift "Gegen Marder sind Hausmittel machtlos" zu lesen, dass beispielsweise Hundehaare, Mottenkugeln oder WC-Steine die an Kabeln und Leitungen knabbernden Tiere  nicht vertreiben würden. Nun zu der aus meiner Sicht nicht gut duftenden Gewürzpflanze: "Also das hat sich bei uns bestens bewährt, wir machen das schon seit Jahren so und hatten noch nie einen Defekt, der seine Ursache in dem ungebetenen Besuch eines Marders hatte", meinte eine Leserin und lieferte mir dieses Handlungsanweisung: "Sie nehmen ein mit einem Schraubverschluss verschließbares Glas (beispielsweise ein Marmeladenglas) und legen eine Knoblauchzehe hinein. Wenn Sie das Auto parken, schrauben Sie das Glas auf und stellen es unter den Motor, und wenn Sie wieder wegfahren, holen Sie das Glas wieder hervor, verschließen es wieder und legen es auf die Rückbank oder ins Handschuhfach, bis sie es wieder brauchen, und ich garantiere Ihnen, dass sie zum einen keinen Marderbefall mehr haben werden und zum anderen vom Knoblauch im Wageninneren nichts riechen werden." Ich habe mich bedankt und der Frau versichert, dass ich ihren Vorschlag an die für die Abwehr von Mardern zuständigen und verantwortlichen Kollegen in der Redaktion informieren werde. Gedacht habe ich noch: Wer diesen Vorschlag beherzigen möchte, kann sich einen dieser (meiner Ansicht nicht nach nicht weniger übel riechenden) Duftbäumchen an den Rückspiegel hängen, damit er jedes Mal über die Nase daran erinnert wird, dass er noch unters Auto kriechen muss, weil da ein Marmeladenglas steht, dass davor bewahrt werden muss, beim Losfahren nicht überrollt zu werden, was den Reifen auch nicht guttun würde.

Noch ein Wort dazu, falls sich jemand diese Frage stellen sollte, warum ich hier noch nicht über die Reaktionen von Lesern auf das TV-Duell von Angela Merkel und Martin Schulz berichtet habe, obwohl es seit Montag bei mehr als zehn Unterhaltungen am Telefon darum ging. Zwei Gründe gibt es für meine Entscheidung, dies nicht zu tun: Alle Leser waren sich in ihrer Einschätzung einig, weshalb ich nur den einen zitiere, weil dies alle anderen Meinungen auf den Punkt bringt: "Außer Spesen nichts gewesen." Der zweite Grund: Ich will dieses vermeintliche Spektakel nicht noch aufwerten; jede weitere Betrachtung dieser 100 Minuten würde das tun, das muss nicht sein.

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