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In den vergangenen Tagen sind in der "Freien Presse" zwei Artikel erschienen, in denen es um dasselbe Ereignis ging: "Experte hält Rätsel um den Absturz der MH370 für gelöst" lautete die Überschrift des einen, "MH370-Suche beendet" die des anderen. Das Schicksal des vor vier Jahren aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzten und noch immer nicht gefundenen Flugzeugs bewegt weiterhin die Gemüter und wird dies bis zur Lösung diese wohl größten Rätsels in der Luftfahrtgeschichte auch weiterhin tun. 238 Menschen waren dabei ums Leben gekommen, von ihnen fehlt jede Spur, nur einzelne Wrackteile des Flugzeugs sind bislang gefunden worden. Drei Leser haben sich wegen dieses Themas bei mir gemeldet, und alle haben mehr oder weniger direkt die gleiche Frage in den Raum gestellt: Soll man beziehungsweise muss man weiter nach der Boeing 777 suchen, um den Angehörigen der Passagiere die Gewissheit zu geben, was die Ursache für dieses tragische Unglück war, oder sollte man auch angesichts der Unsummen an Geld, die bislang bereits für die Suche ausgegeben wurden, irgendwann ganz rigoros einen Schlussstrich ziehen? Denn den Lesern zufolge sei die Formulierung "vorläufig letzte Suche" in dem zweiten Bericht wörtlich zu nehmen, was bedeutet, dass weitere Aktionen zu erwarten sind und nicht weniger große Summen an Geld verschlingen werden.

"Die Suche nach Lösungen für aktuell größere Probleme muss Priorität haben, und das viele Geld muss dafür eingesetzt werden, Lösungen für anstehende Probleme zu finden, anstatt frühere mit großem Aufwand lösen zu wollen", meinte ein Leser und machte kein Geheimnis daraus, dass die mehr als 150 Millionen Dollar, die bislang bereits für die Suche nach dem Flugzeug ausgegeben wurden, seiner Ansicht nach hätten für wichtiger Dinge verwendet werden müssen. Ein zweiter Anrufer fragte mich: "Was hätte man mit dem vielen Geld alles machen können? Ärzte ausbilden und medizinische Forschung betreiben, als viel für die Gesundheit von vielen Menschen tun und womöglich Leben retten?" Der dritte Leser sagte: "Meiner Meinung nach gibt es nur einen Grund, überhaupt noch eine weitere Suche nach der Maschine in Erwägung zu ziehen: Um diesen unmöglichen Anhängern von Verschwörungstheorien die Grundlage für ihre obskuren Behauptungen und Phantasie zu nehmen." Ansonsten sei es seiner Ansicht nach endlich an der Zeit, die Tatsachen zu akzeptieren, zu denen auch gehört, dass man das Flugzeug nie durch das Suchen danach finden und höchstens durch einen Zufall erfahren wird, wo das Wrack auf dem Meeresboden liegt.

Abschließend zwei Dinge dazu, erstens: Auf eine Diskussion darüber, ob die drei Leser sich vorstellen könnten, wie und ob ihre Haltung eine andere wäre, wenn ein Familienmitglied an Bord der Unglücksmaschine gewesen wäre, wollten sie sich nicht einlassen und zogen sich auf das Argument zurück, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Zweitens: Mein Bauchgefühl signalisiert mir ganz unmissverständlich, dass man so lange suchen sollte, bis man die Maschine und die Toten gefunden hat; egal, was es kostet und wie lange es dauert.

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