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Von Töpfen und Zangen
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Dass ich zu einer ganzen Reihe von Gebrauchsgegenständen des Alltags ein gestörtes Verhältnis habe, gehört zu meinen (vermeintlichen Schwächen), zu denen ich stehe und deshalb daraus auch niemals ein Geheimnis machen würde. Dazu gehören, wobei ich mich auch dafür nicht schäme, unter anderem ebenso der Kochtopf und die Bratpfanne wie der Hammer und die Bohrmaschine, die ich zwar beide besitze, aber das Schlagwerkzeug zum letzten Mal vor vier Jahren gebraucht habe (Nagel in die Wand) und das elektrische Kraftpaket im Jahr 2002, als ich vergeblich versucht habe, eine Vorhangstange zu montieren. (Ich widerstehe gerade der Versuchung, als Ausgleich von meinen Stärken zu berichten; es fällt mir aber nicht leicht.) Und warum erzähle ich das alles? Weil ich heute Morgen bei der Lektüre der Zeitung gedacht habe, dass es keine schlechte Idee wäre, kurzfristig einen freien Tag zu beantragen und zu Hause zu bleiben, denn "Onkel Max" hatte auf seiner Seite in der Beilage "Wochenende" die Frage gestellt: Was ist das für eine Zange? (siehe Foto) Ich las dazu diesen Satz: "Ich würde auf den ersten Blick annehmen, dass man mit dem Werkzeug ein Seil mit einem Auge versehen kann, indem man sein Ende und die Stelle ein paar Zentimeter davor mit einer Metallöse zusammenklemmt." Und dachte: Vielleicht geht dieser Kelch doch an mir vorbei und niemand möchte mit mir über dieses Werkzeug und seinen möglichen Gebrauch reden, denn allein schon bei der Vorstellung bekam ich einen Drehwurm in meinen Gehirnwindungen. Das Schicksal war mir nicht gnädig: Neun Leser haben sich zwischen zehn und zwölf wegen dieser Zange bei mir gemeldet. Nur die ersten beiden habe ich mit "Onkel Max" verbunden, mich dann aber daran erinnert, dass es zu meinen Aufgaben gehört, diese Verantwortung, den Leuten zuzuhören und mit ihnen zu sprechen, nicht zu delegieren und selbst zu übernehmen. Deshalb darf ich nach sieben Fachgesprächen mein fundiertes Fachwissen jetzt zum Besten geben: Die Zange ist zum Biegen von Kabelführungsrohren im Elektrohandwerk verwendet worden, als diese unter anderem in den Sechzigerjahren noch aus Metall waren. Warum will eigentlich niemand mit mir über "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Arthur Schopenhauer reden? Ober über die Möglichkeit der Modulation über die Mollparallele der Doppeldominante?
Und weil ich gerade dabei bin, mir meine Gefühls- und Motivationslage etwas von der Seele zu schreiben, erlaube ich mir noch zwei Bemerkungen zu mehreren Versuchen von Lesern, ihren Kommentaren zu aktuellen politischen Entwicklungen mit etwas ironischer Originalität zu würzen. Also: Mich und die Welt daran zu erinnern, dass Andrea Nahles vor Jahren einmal während einer Sitzung des Bundestages das Lied von Pippi Langstrumpf gesungen hat, dürfte wohl den wenigsten noch ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern; hier der Link für alle, die es auch nie gesehen und gehört haben. Und wegen der politischen Ausgeglichenheit: Dass die Abkürzung AKK so manchen an das Sturmgewehr aus russischer Produktion erinnert, mag noch nachvollziehbar sein, aber Annegret Kramp-Karrenbauer auch noch mit Eigenschaften einer Kalaschnikow in Verbindung zu bringen, habe ich eigentlich noch nie wirklich witzig gefunden.
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